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Eintrittsgebühr

Venedig kämpft gegen Overtourismus: Eintrittsgebühr ab 2024

(FOTO: iStock)

Venedig, die Stadt der Gondeln und Kanäle, ist ein Magnet für Reisende aus aller Welt. Mit über 19 Millionen Besuchern allein im Jahr 2019 ist die Belastung für die Stadt und ihre Bewohner enorm. Doch die Stadt hat einen Plan, um dem Overtourismus entgegenzuwirken.

Venedig, oft auch „La Serenissima“ genannt, plant eine Eintrittsgebühr für Tagestouristen einzuführen. Ab Ostern 2024 sollen Besucher, die nur für einen Tag in die Stadt kommen, fünf Euro zahlen. Dies berichtete die italienische Tageszeitung „Corriere della Sera“.

Doch das ist nicht alles: Die Regelung soll nur an bestimmten Tagen gelten, den sogenannten „bollino nero“ Tagen, oder im Englischen „black dot“ Tagen. Insgesamt 30 solcher Tage sind für einen Testlauf vorgesehen, um das Konzept auf seine Wirksamkeit hin zu überprüfen.

1,5 Millionen Euro an Zusatzeinnahmen

Doch wie funktioniert das Ganze? Tagestouristen müssen sich im Voraus anmelden und erhalten einen QR-Code, den sie bei Kontrollen vorzeigen müssen. Wer sich nicht an die Regeln hält, dem droht eine Strafe zwischen 50 und 300 Euro. Laut Simone Venturini, dem Tourismusstadtrat von Venedig, könnten durch die Einführung der Eintrittsgebühr im Testzeitraum rund 1,5 Millionen Euro eingenommen werden. Diese Gelder sollen jedoch nicht zur Gewinnerzielung dienen, sondern zur Finanzierung der Kontrollen und des Buchungsportals.

Natürlich gibt es auch Ausnahmen von der Regel. So müssen Touristen, die mehrere Nächte in der Stadt verbringen, keine Eintrittsgebühr zahlen. Ebenso ausgenommen sind Kinder unter 14 Jahren, Studierende der Universitäten von Venedig, Anwohner und Menschen, die in der Stadt arbeiten. Für bestimmte Gruppen, wie Mehr-Tagestouristen, Anwohner der Region Veneto, Menschen, die zu einer medizinischen Behandlung kommen, und Teilnehmer von Sportveranstaltungen, wird zwar keine Eintrittsgebühr erhoben, jedoch ist eine Anmeldung erforderlich.

Die Einführung der Eintrittsgebühr ist das Ergebnis von vier Jahren kontroverser Diskussionen und Planungen, wie der Overtourismus in Venedig eingedämmt werden kann.

Eines ist jedoch sicher: Venedig ist entschlossen, sich dem Problem des Overtourismus zu stellen und seine einzigartige Schönheit und Kultur für zukünftige Generationen zu bewahren.