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WIEN

„Verpfuschte“ Penis-OPs: Urologe (54) in Wien machte Männer impotent

Symbolbild (FOTOS: iStock)

Ein erschütternder Fall von Betrug und Körperverletzung in Wien: Ein Arzt soll mehrere Penis-OPs verpfuscht und dadurch zwei der Patienten in den Selbstmord getrieben haben.

Dem deutschen Urologen Ralph H. (54) wird vorgeworfen, zwischen den Jahren 2013 und 2017 fünf Patienten falsch behandelt und ihnen dadurch schwer geschadet zu haben. Er muss sich nun am Wiener Straflandesgericht verantworten. Der Prozess gegen ihn startete am Mittwoch.

Alle Patienten kamen aufgrund von Erektionsproblemen zu dem Arzt. Laut Anklage gab er sich als großer „Retter“ der Männer aus und versprach ihnen tolle Ergebnisse. Ihm wird in der Anklage auch vorgeworfen, aus Geld-und Geltungssucht agiert zu haben. „Er wollte als Guru auftreten, er wollte brillieren“, so die Staatsanwältin. Für die Eingriffe zahlten die Patienten 3.000 bis 10.00 Euro.

Impotenz und Schmerzen
Die Staatsanwaltschaft führte an, dass die Männer nach dem Eingriff dauerhafte Erektionsstörungen und starke Schmerzen bekamen. Einer der Patienten soll durch die Eingriffe an einer „wesentliche  Veränderung seines Penis“ gelitten haben. Zwei der Opfer nahmen sich sogar das Leben. Der Arzt sah keine Schuld ein und verteidigte sich gegen die Vorwürfe. Seine Erfolgsquote läge „je nach Gefäßsituation bei 70 bis 80 Prozent“, die Männer hätten sich außerdem nicht an seine Anweisungen gehalten. Für den Urologen gilt die Unschuldsvermutung, der Prozess wurde aus mehreren Gründen auf Februar vertagt.