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Millionendiebstahl

Vier Maskierte, 100 Ermittler – Wettlauf um Millionen-Diademe

Lovre-Museum in Paris Frankreich
(Symbolbild FOTO: iStock)

Mitten im Besucherbetrieb schlugen sie zu: Vier Unbekannte raubten im Louvre königlichen Schmuck im Millionenwert. Die Jagd nach den Tätern läuft auf Hochtouren.

Bei einem spektakulären Raubzug im Louvre in Paris haben Unbekannte am Sonntag historische Schmuckstücke im Schätzwert von 88 Millionen Euro entwendet. Die vier Täter brachen gezielt zwei Vitrinen auf und erbeuteten acht wertvolle Preziosen aus dem Besitz ehemaliger Königinnen und Kaiserinnen – darunter mit Edelsteinen besetzte Diademe, Colliers, Ohrgehänge und Broschen. Die Vorgehensweise lässt auf professionelle Strukturen schließen. Ob tatsächlich organisierte Kriminalität hinter dem Coup steckt, müssen die laufenden Ermittlungen zeigen, erklärte die zuständige Staatsanwältin Laure Beccuau gegenüber “Ouest-France”.

An der Fahndung nach den Tätern arbeiten derzeit rund 100 Spezialisten aus den Bereichen Schwerkriminalität und Kulturgüterschutz. Die forensischen Untersuchungen benötigen trotz Priorisierung in den Laboren ihre Zeit. Mit ersten Ergebnissen, die möglicherweise auf bereits polizeibekannte Täter hindeuten könnten, rechnen die Ermittler in den kommenden Tagen.

Intensive Fahndung

Dank der Videoüberwachung konnten die Bewegungen der Täter durch Paris und die angrenzenden Départements (französische Verwaltungsbezirke) nachverfolgt werden, wie die Staatsanwältin der Zeitung mitteilte. Die Auswertung sämtlicher verfügbarer Aufnahmen aus öffentlichen und privaten Kamerasystemen entlang möglicher Fluchtwege erforderte erhebliche Ressourcen.

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Eine Museumsmitarbeiterin, die während des Einbruchs im betroffenen Ausstellungsraum Dienst hatte, berichtete dem Sender RTL, dass die Tat ausgerechnet zu einem Zeitpunkt stattfand, als besonders viele Aufseher im Museum präsent waren. Dies habe dazu geführt, dass zahlreiche Angestellte innerhalb und außerhalb des Gebäudes rasch zum Tatort eilten. Nach Angaben der Aufseherin sorgten ihre außerhalb postierten Kollegen dafür, dass die Täter einen Teil der Beute fallen ließen. Auch im Inneren der Galerie hätten die Einbrecher nicht alle anvisierten Objekte mitnehmen können. Die Situation hätte demnach noch gravierendere Ausmaße annehmen können.

Wettlauf mit Zeit

Die Staatsanwältin Beccuau betonte die Dringlichkeit der Ermittlungen: “Wir müssen die Täter schnellstmöglich fassen, um den Schmuck zurückzubekommen, bevor möglicherweise die Edelsteine herausgebrochen und die Metalle eingeschmolzen werden.” Sämtliche Hypothesen würden geprüft, einschließlich einer möglichen Komplizenschaft innerhalb des Museums.

Die Ermittler hoffen, dass die immense mediale Aufmerksamkeit die Täter daran hindert, die Beute zu transportieren oder zu veräußern.