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Provokation

Vucic wütet gegen Thompson-Konzert: „Europa schweigt zu Neonazi-Show

Der serbische Präsident spricht auf einer Pressekonferenz während des Besuchs des Präsidenten von Burundi in Belgrad, 12. März 2025.
EPA-EFE/ANDREJ CUKIC

Der serbische Präsident Aleksandar Vucic hat das Konzert des umstrittenen kroatischen Sängers Marko Perkovic Thompson in Zagreb scharf kritisiert. Bei der Eröffnung eines Autobahnabschnitts der Milos Veliki-Autobahn bezeichnete Vucic die Veranstaltung als „das größte Konzert der Welt zur Unterstützung neonazistischer und Ustascha-Werte“ (kroatische faschistische Bewegung im Zweiten Weltkrieg). Mit Blick auf die internationale Gemeinschaft fügte der serbische Staatschef hinzu: „Und ganz Europa wird schweigen.“

Historische Anspielungen

Seine Äußerungen fielen im Rahmen der offiziellen Eröffnungszeremonie des Autobahnabschnitts Preljina-Pozega. Als Journalisten ihn nach seiner Reaktion auf Kritik aus Kroatien an Serbien befragten, antwortete Vucic mit historischen Anspielungen: „Die Kroaten sind Experten für Demokratie, das war schon immer so, auch 1941 waren sie Experten für Demokratie“, jedes Mal haben sie uns Vorträge über Demokratie gehalten.

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Mit der Jahreszahl 1941 spielte er auf die Gründung des faschistischen Unabhängigen Staates Kroatien unter dem Ustascha-Regime während des Zweiten Weltkriegs an.

Hintergrund zu Thompson

Das umstrittene Konzert am Zagreber Hippodrom, zu dem bis zu 450.000 Besucher erwartet wurden, hat nicht nur in Serbien, sondern auch international für Aufmerksamkeit gesorgt. Marko Perković Thompson begann seine Karriere während des Kroatienkriegs mit dem Lied „Bojna Čavoglave“ und ist seitdem für Auftritte bekannt, bei denen er und Teile seines Publikums Symbole und Parolen der Ustaša-Bewegung verwenden.

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Diese Nähe zu faschistischen Inhalten hat Thompson in Serbien und bei internationalen Beobachtern den Ruf eines Holocaust-Relativierers eingebracht, während er in Teilen Kroatiens als patriotischer Künstler verehrt wird. Seine Konzerte werden von Kritikern regelmäßig als Plattform für die Verbreitung rechtsextremer und revisionistischer Botschaften angesehen, was sowohl in Kroatien als auch international zu Protesten führt.