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ENGPASS

Warum es bald keine Pepsi und Cola mehr geben wird

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(FOTO: iStock/Cebas)

Der Konflikt im Sudan wird immer brutaler geführt und zwingt immer mehr Menschen zur Flucht. Auch die Produktion von Gummi Arabicum ist davon betroffen. Das Harz wird in zahlreichen Produkten wie Softdrinks, Süßigkeiten oder Kosmetik verwendet. Die ersten Lieferanten warnen vor Engpässen.

Etwa 70% der weltweiten Produktion von Gummi Arabicum stammt aus den Akazienbäumen des sogenannten „Gum Belt“ in der Sahelzone, der sich von Senegal über Nigeria bis nach Somalia erstreckt. Die Hauptexportländer sind Nigeria, Tschad und der Sudan, die allesamt als politisch instabil gelten.

Die aktuellen Kämpfe im Sudan könnten sich auf die Produktion von Gummi Arabicum negativ auswirken. Laut Richard Finnegan, dem Beschaffungsmanager der Kerry Group, einem Lieferanten von Gummi Arabicum für viele große Lebensmittel- und Getränkemultinationale, könnten Markenwaren von Lieferengpässen betroffen sein, wenn der Konflikt andauert.

Obwohl es für viele Erzeugnisse Alternativen zum Gummi Arabicum gibt, gibt es für Brausehersteller wie Coca Cola oder Pepsi keine Alternative. „Unternehmen wie Pepsi und Coke sind von Gummi Arabica als Zutat abhängig“, sagte Dani Haddad von Agrigum, einem der zehn weltweit führenden Anbieter von Gummi Arabica.

Die weltweite Produktion von Gummi Arabica ist auf 120.000 Tonnen pro Jahr geschätzt und hat einen Wert von 1,1 Milliarden US-Dollar. Anwohner, Händler und Exporteure behaupten, dass der Handel mit Gummi Arabica zum Erliegen gekommen ist.

Wie wichtig das Harz für die Industrie ist, zeigt auch eine politische Entscheidung in den USA: Gummi Arabica ist seit den 1990er Jahren von den US-Sanktionen gegen den Sudan ausgenommen.

Wenn der Konflikt im Sudan weiter andauert, könnten Engpässe bei kohlensäurehaltigen Getränken oder bestimmten Süßwaren über einen längeren Zeitraum in Supermärkten auftreten.