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SCHÜLER GESCHOCKT

„Mobbing“: Völkerball soll in Schulen abgeschafft werden!

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(FOTO: iStock/monkeybusinessimages)

Die Forscher charakterisierten das traditionelle Spiel als ein „Instrument der Unterdrückung“.

Das Traditionsspiel Völkerball weckt in den Köpfen der Menschen eine Vielzahl von Erinnerungen und Assoziationen. Es hat sich seit vielen Jahren als fester Bestandteil des Sportunterrichts etabliert. Für einige ist dies eine erfreuliche Erfahrung, während es für andere mit Leid verbunden ist. Leider kommt es in diesem Spiel häufig zu Mobbing und Diskriminierung.

Forscher der University of British Columbia teilen diese Ansicht. Völkerball beinhaltet die Bildung von zwei Teams, die das Ziel haben, die Mitglieder des gegnerischen Teams mit einem Ball zu treffen, um sie aus dem Spiel zu nehmen. Viele Lehrkräfte in Nordamerika wählen dieses Spiel, um die Schüler auf die Herausforderungen des realen Lebens vorzubereiten.

„legalisierter Mobbing“

Dieser Standpunkt wird jedoch von der Forscherin Joy Butler als fataler Fehler angesehen. „Die Botschaft des Spiels ist, dass es okay ist, andere zu verletzen.“ In der genannten Studie wird zudem darauf hingewiesen, dass Völkerball als eine Form des „legalisierten Mobbing“ und als ein „Instrument der Unterdrückung“ betrachtet werden kann.

„In der Schule reden wir viel über Freundlichkeit, Empathie und Mitgefühl. Im Sportunterricht verschwinden alle diese Begriffe“, so Co-Autor Stephen Berg gegenüber dem kanadischen Sender CBC.

Aufgrund dieser Erkenntnisse rufen die Autoren der Studie nun dazu auf, im Sportunterricht alternative Spiele einzuführen. Dabei sollte auch eine Berücksichtigung schwächerer Kinder erfolgen. Die Förderung von Empathie und Respekt sollte hierbei ebenfalls eine hohe Priorität haben.