Die österreichische Regierung hat ein neues Entlastungspaket angekündigt, das sechs Milliarden Euro kosten wird, wovon ein Teil dem „Abschaffen der kalten Progression“ zugeordnet ist. Aber was bedeutet das eigentlich?

Wie ist es möglich, dass trotz höherer Gehälter der Betrag nicht steigt? Mit höheren Gehältern können wir uns nichts mehr leisten. Dies ist derzeit nicht nur in Österreich, sondern auch in anderen europäischen Ländern Realität. Für dieses Phänomen ist einerseits die Inflation verantwortlich, andererseits die sogenannte „progressive Steuer“ oder „kalte Progression“.
Einfach ausgedrückt: Je mehr ihr verdient, desto mehr Steuern zahlt ihr.
Die kalte Progression betrifft hauptsächlich diejenigen, die nahe am höheren Betrag der Steuerklasse liegen. Wenn euer Gehalt jedes Jahr höher wird und ihr dadurch in eine höhere Gehaltsklasse rutscht, müsst ihr auch einen höheren Steuersatz auf einen Teil eures zusätzlichen Gehalts zahlen. Wenn euer Bruttogehalt aufgrund der Inflation steigt, bleibt euch ein geringerer Nettobetrag zum Verfügen.
Je mehr Arbeitnehmer in eine höhere Gehaltsklasse aufsteigen, desto mehr verdient der Staat. Dieses scheinbar paradoxale Konzept wird genau als kalte Progression bezeichnet. Auf den ersten Blick denken Verbraucher, dass sie durch höhere Gehälter mehr Geld haben, aber tatsächlich geben sie dieses Geld durch Steuern an den Staat zurück.
Beispiel für kalte Progression: Wenn ihr 26.000 Euro brutto pro Jahr verdient und die Preise aufgrund der Inflation steigen, können ihr euch weniger leisten. Aufgrund dieses Anstiegs würde euer Gehalt um 3 Prozent auf 22.600 Euro steigen. Dadurch müsst ihr einen höheren Steuerbetrag zahlen. Bei einem Gehalt von 26.000 Euro würdet ihr einen jährlichen Steuersatz von 3,2 Prozentzahlen. Mit dem erhöhten Gehalt von 22.600 Euro zahlt ihr einen höheren Steuersatz von 3,5 Prozent. Folglich zahlt ihr mit höherem Gehalt auch einen höheren Steuersatz.
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