Der Kontostand ist auf einmal 5- oder sogar 6-stellig… und irgendwie erscheint es so, als sei das Leben auf einmal voller Möglichkeiten. In der Vergangenheit durften bereits einige Lottospieler aus Österreich dieses Gefühl genießen. Aber was jetzt?
Fest steht: Wer in einer gewissen Größenordnung gewinnt, steht auch gleichzeitig vor einer besonderen Herausforderung.
Während sich manche Gewinner dazu entscheiden, das Geld klug zu investieren, um im Idealfall lebenslang zu profitieren, sehen sich andere vielleicht schon nach wenigen Jahren wieder mit dem Dispo konfrontiert. Damit das Glück nicht zum Fluch wird, lohnt es sich, umsichtig zu handeln. Die folgenden Abschnitte enthalten hierzu einige Tipps.

Tipp Nr. 1: Nichts überstürzen
Der Blick auf die Lotto „6aus45“ Gewinnabfrage verrät, dass sich das Leben ändern wird? Dass genau das einen emotionalen Ausnahmezustand auslösen kann, ist normal. Manche verspüren sicherlich sofort den Drang, Geld auszugeben. Immerhin gibt es so viele Lebensträume, die auf einmal zum Greifen nah sind: ein neues Auto, eine Villa oder vielleicht doch eine Weltreise? Das Problem: Wer zu schnell handelt, macht oft Fehler.
Auch, wenn es sich gegebenenfalls ein wenig langweilig anhört: Am sichersten ist es, im ersten Schritt überhaupt nichts zu tun und – zumindest in den ersten Wochen – keine großen Summen auszugeben. Genau das sorgt dafür, dass sich die Betroffenen an die neue Situation gewöhnen können.
Muss man auf Lottogewinne in Österreich Steuern zahlen?
Wer an Steuern denkt, denkt oft an seine Lohnabrechnung, vielleicht an die gestiegenen Zigarettenpreise und, als Selbstständiger, an den Umsatz des letzten Jahres. Oft geraten Gewinne aus Spielen beziehungsweise aus Glücksspielen hier in Vergessenheit. Die gute Nachricht zuerst: Lottogewinne selbst sind in Österreich steuerfrei.
Wer also 10 Millionen Euro gewinnt, bekommt die entsprechende Summe auch ohne Abzüge ausbezahlt. Allerdings gilt das nicht für Erträge, die mit dem Geld erwirtschaftet werden. Zinsen, Dividenden oder Mieteinnahmen unterliegen der Kapitalertragsteuer. Hier verdient das Finanzamt dann mit.
Schulden loswerden und eine finanzielle Basis schaffen
Endlich die komplette Terrasse umgestalten, einen Pool bauen oder vielleicht doch den Dachboden in einen Hobbyraum verwandeln? Bevor Investitionen oder große Anschaffungen im Raum stehen, ist es sinnvoll, eventuelle bestehende Schulden abzuzahlen. Offene Kredite für das Haus oder das Auto eignen sich hervorragend, um hier mit als Erstes in Angriff genommen zu werden. Viele empfinden die hieraus gewonnene Freiheit fast schon als „unbezahlbar“.
Danach lohnt es sich, einen gewissen Betrag zu sparen. Denn: Auch diejenigen, die vielleicht Millionen auf dem Konto haben, können von einer verlässlichen finanziellen Basis für unvorhersehbare Ausgaben profitieren. Ein Tagesgeldkonto bietet hier ein hohes Maß an Flexibilität.
Investieren: Immobilien, Aktien oder anderes?
In Österreich gelten Immobilien nach wie vor als eine der beliebtesten Anlageformen. Eine Eigentumswohnung in Wien, Graz oder Salzburg muss nicht zwangsläufig „nur“ Wertanlage sein, sondern kann auch laufende Mieteinnahmen generieren. Wichtig ist es auch hier, die Preise am Markt zu vergleichen.
Für viele Gewinner stellen auch Aktien und Fonds eine Option dar. Von „wilden Spekulationen“ gilt es jedoch, abzusehen. Ein breit gestreutes Portfolio mit soliden Unternehmen oder ETFs mag etwas „langweiliger“ erscheinen, ist jedoch bei genauer Hinsicht die etwas sicherere Bank. Auch, wenn es natürlich nie eine Garantie gibt.
Luxus genießen – aber mit Maß
Hier hat sicherlich jeder selbst ganz individuelle Vorstellungen davon, was wirklich nötig ist und was nicht. Auto oder ein neues Haus – all das darf sein. Wichtig ist es jedoch (wie so oft im Leben), Maß zu halten. Ansonsten sind auch hohe Summen oft schneller weg als gedacht.
Sollte man Freunde und Familie informieren?
Auch hier gehen die Meinungen auseinander. Fest steht: Plötzlich reich zu sein, verändert nicht nur das eigene Leben, sondern oft auch das Umfeld. Verwandte, die jahrelang nicht angerufen haben, melden sich plötzlich. Freunde fragen nach finanzieller Unterstützung. Und genau das kann für Stress, und manchmal auch für ein schlechtes Gewissen, sorgen.
In Österreich besteht keine Pflicht, einen etwaigen Gewinn öffentlich zu machen. Es kann sinnvoll sein, den Kreis der Eingeweihten klein zu halten. Wer anderen helfen möchte, sollte sich selbst klare Grenzen setzen – etwa durch einmalige, wohlüberlegte Geschenke oder gezielte Investitionen in die Ausbildung von Familienmitgliedern. Die Erfahrung dürfte jedoch vielen gezeigt haben, dass es oft schwerer ist als gedacht, die „guten Nachrichten“ für sich zu behalten.
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