In wenigen Tagen ist einer der wohl wichtigsten Feiertage für die serbisch orthodoxe Glaubensgemeinschaft – das Familienfest zu Ehren des Erzengels Michael (Aranđelovdan). Im November sind insgesamt sechs orthodoxe Feierlichkeiten vermerkt. Doch wie soll man dann eine Slava zu Corona-Zeiten feiern, wenn keine Gäste kommen dürfen?
Am Dienstag hat der zweite harte Lockdown in Österreich begonnen, mit dem großen Ziel, soziale Kontakte zu verringern. Somit müsste man die Slava dieses Mal nur im Kreise der engsten Familie feiern und das auch nur, wenn diese im gleichen Haushalt lebt. Die orthodoxe Kirche meint, dass man nach alter Tradition und strengem Glauben genau so die Slava feiern sollte. Nur die Familienmitglieder aus denselben Haushalt sollten den Schutzheiligen somit ehren.
Somit würden die neuen Corona-Maßnahmen mit dem orthodoxen Brauch übereinstimmen. Mit der Zeit wurde vieles modernisiert und die heutigen Feiern werden pompös mit vielen Gästen gefeiert. Viele Menschen greifen zum Trend und feiern diese auch in Restaurants, weil zu viele Menschen eingeladen werden. Mittlerweile sind viele Gläubige mit den alten und ursprünglichen Traditionen nicht mehr vertraut.
Messe, Gebete und Bräuche:
Das Weihen von Brot und Weizen in die Kirche darf nur stattfinden, wenn man sich an die Schutzmaßnahmen hält. Ob allerdings Messen in der Kirche stattfinden dürfen, ist noch unklar. Die Priester ersuchen, dass nur eine Person pro Haushalt kommt um die Ansteckungsgefahr zu minimieren. Auch Epidemologen warnen vor Versammlungen sowohl in Kirchen als auch im privaten Bereich. Demnach sollte heuer auf Gäste verzichtet werden.
Wie soll man dann eine Slava zu Corona-Zeiten feiern?
Feiert nur mit jenen Familienmitgliedern, die im selben Haushalt wohnen. Weiteres sollte man das Umarmen, Beglückwünschen und Küssen unbedingt meiden. Wäscht euch regelmäßig die Hände, beziehungsweise desinfiziert sie. Während des Essens sollte man unbedingt auf den Sicherheitsabstand achten. Frische Luft tut immer gut, vor allem zu Pandemie-Zeiten sollte man unbedingt alle 20 Minuten durchlüften. Die Kerze, Kandilo und Tamjan dürfen die ganze Zeit brennen, so wie es der Brauch besagt.
Im diesem Sinne ist es keine Herausforderung für die Gläubigen, sondern das Lernen und Erleben der ursprünglichen Slava. Sretna Slava!
Folge uns auf Social Media!