Der Methamphetaminkonsum in Wien ist um 39,26 Prozent gestiegen, wie eine aktuelle EU-Studie zeigt. Auch MDMA und Cannabis verzeichnen Zuwächse.
Eine aktuelle Studie der EU-Drogenbeobachtungsstelle EMCDDA für 2024 hat einen erheblichen Anstieg des Methamphetaminkonsums in Wien um 39,26 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aufgedeckt. Diese Untersuchung, die in der zentralen Kläranlage in Simmering durchgeführt wurde, zeigt außerdem, dass der Kokainkonsum in der Stadt mit einem minimalen Anstieg von 0,27 Prozent nahezu stabil geblieben ist.
Die Abwasseranalysen wurden von der Medizinischen Universität Innsbruck im Frühjahr 2024 über eine Woche hinweg durchgeführt, wobei täglich Proben entnommen wurden. Dabei wurde darauf geachtet, potenziell relevante Ereignisse zu berücksichtigen, um Verzerrungen zu vermeiden. Die Studie untersuchte die Abwassermenge, die durchschnittlich von 1.000 Menschen produziert wird, auf Rückstände von sechs verschiedenen Stimulanzien: Amphetamin, Kokain, Methamphetamin, MDMA, Ketamin und Cannabis.
Drogenkonsum in Europa
Neben Methamphetamin verzeichnete auch MDMA, bekannt als „Ecstasy“, einen Anstieg von 12,75 Prozent, während der Konsum von Amphetamin mit einem Zuwachs von 6,66 Prozent weitgehend stabil blieb. Die Untersuchung ergab zudem, dass Cannabisrückstände in Wien um 9,05 Prozent zugenommen haben, während in 25 von 51 europäischen Städten ein Rückgang der Cannabiswerte seit 2023 gemeldet wurde.
Insgesamt wurden in 128 europäischen Städten Abwasserproben entnommen, die deutliche Unterschiede im Drogenkonsum zwischen verschiedenen Regionen aufzeigen. Städte in Belgien, den Niederlanden und Spanien führten bei den Kokainrückständen, während nördliche und östliche Städte wie Deutschland, Schweden und Norwegen die höchsten Werte für Amphetamin aufwiesen. Methamphetamin bleibt vor allem in Tschechien und der Slowakei verbreitet, zeigt jedoch auch steigende Spuren in Belgien, Kroatien und Spanien. MDMA wurde am stärksten in Belgien, Tschechien, den Niederlanden und Portugal nachgewiesen, während Ketamin-Spitzenwerte in Belgien, den Niederlanden, Ungarn und Norwegen gemessen wurden.
Konsummuster und Unterschiede
Die Studie stellte fest, dass es keinen großen Unterschied im Methamphetamin- und MDMA-Konsum zwischen großen und kleinen Städten gibt, was darauf hindeutet, dass urbane Konsummuster zunehmend auch in kleinere Gemeinden übergreifen. Durch die Abwasseranalyse konnten Schwankungen in den wöchentlichen Mustern des Drogenkonsums erkannt werden. So sind die Rückstände von Kokain, MDMA und Ketamin von Freitag bis Montag deutlich höher als an den restlichen Wochentagen, während in Wien besonders an Samstagen und Sonntagen ein hoher Anteil an MDMA festgestellt wurde.
Rückstände von Amphetamin, Methamphetamin und Cannabis sind hingegen gleichmäßiger über die Woche verteilt.
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