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UMKÄMPFTE BEZIRKE

Wien-Wahl 2020: In diesen Bezirken wird es besonders spannend!

Leopoldstadt: Nach Wiederholung kein SPÖ-Sieg

Der SPÖ-Kandidat Karlheinz Hora gewann 2015 mit mehr als 16 Prozent Vorsprung vor den Grünen und sollte seinen Job als Bezirksvorsteher verteidigen. Doch als der Verfassungsgerichtshof entschied, die Wahl wegen Unregelmäßigkeiten zu wiederholen, gewannen die Grünen etwas überraschend gegen die SPÖ. Seither ist Uschi Lichtenegger im Amt. Seit ihrer Wahl gibt es auch mehr Grün im Bezirk. Etwa dreißig Ulmen, die im Volkertviertel Schatten spenden sollen. Die Vereinsgasse ist mittlerweile eine fixe Schulstraße, weil dort eine halbe Stunde vor Schulbeginn keine Autos mehr fahren dürfen. Ab dem nächsten Jahr will Lichtenegger die Praterstraße im Zuge der Renovierung attraktiveren.

Simmering und Floridsdorf: Kampf zwischen Blau und Rot

In der Geschichte der Zweiten Republik war der Arbeitsbezirk Simmering lange rot, doch das änderte sich bei den Wahlen vor drei Jahren. Seitdem ist Paul Stadler (FPÖ) Bezirkschef. Der SPÖ-Vorsitzende in Simmering Harald Troch bemüht sich darum, den Flächenbezirk zurückzuerobern. Der Vorsprung der Blauen beträgt nur rund ein Prozent: Die FPÖ lag 2015 bei 41,8 Prozent, die SPÖ bei 40,8 Prozent.

Ein ähnliches Rennen wird es auch im 21. Bezirk geben. Dort lag die FPÖ auf Wien-Ebene mit 40,6 Prozent knapp vor der SPÖ mit 39,2 Prozent, konnte Letztere mit Georg Papai das Vorsteheramt gerade noch halten. Bei rund 115.400 Wahlberechtigten haben 800 Stimmen entschieden.

Währing: Lange schwarz, seit 2015 rot

Auf Wien-Ebene gab es jahrelang ein Rennen zwischen ÖVP und SPÖ um Platz eins. Die Bezirksvorstehung ist seit 1946 fest in der Hand der Volkspartei. Im 18. Bezirk wählte man stets schwarz bzw. türkis. Doch bei der letzten Wahl gewann SPÖ mit 34 Prozent, vor den Blauen und Grünen. Türkis landete nur auf Platz vier. Nach fast 25 Jahren musste Bezirkschef Karl Homole sein Mandat an Silvia Nossek (Grüne) abgeben. Sie war die erste Frau und die erste Grüne-Politikerin als Bezirkschefin.

Beim Amtsantritt sagte Nossek, der Bezirk habe „ein Platzproblem“. Auch wenn das bei zwei Bürgerbefragungen mehrheitlich abgelehnt wurde, muss man seit September 2016 das Parkpickerl in Währing nutzen. Der Abstand zwischen Grün und Türkis ist allerdings mit 28,1 zu 27,3 Prozent gering, deshalb wird die Volkspartei alles versuchen, Nosseks Regentschaft zu beenden, so „DER STANDARD“.