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HINTERGRÜNDE

Wiener Anwalt und Detektiv stellten Ibiza-Falle: Ging ihnen Gudenus so auf den Leim?

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(FOTO: Screenshot/SZ)

Immer mehr Informationen über die Entstehung des Ibiza-Videos gelangen in die Öffentlichkeit. Erste genaue Details führen nach zu einem Wiener Anwalt und einem Detektiv aus München.

Als Hauptdrahtzieher hinter dem Treffen auf Ibiza soll ein Anwalt aus der österreichischen Hauptstadt, R.M. stehen. Dieser soll Johann Gudenus und die angebliche Oligarchennichte Aljona Marakowa zusammengeführt haben.

Das erste Treffen zwischen den Beiden soll am 24. März im Wiener Restaurant Le Ciel stattgefunden haben. Bei diesem ersten Kontakt soll es um ein Waldgrundstück der Familie Gudenus gegangen sein, an welchem Marakowa Interesse geäußert haben soll.

In das Nobelrestaurant begleitete sie ein Deutscher, der sich unter einem Decknamen vorstellte. R.M. soll im Vorfeld beteuert haben, dass es sich bei diesem Mann um seinen engen Freund handle. In Wirklichkeit soll dieser Deutsche, mit echtem Namen J.H., ein Detektivbüro in München leiten. Später soll dann das Treffen auf Ibiza organisiert worden sein.

Nach Ibiza soll es noch weitere Treffen zwischen dem Anwalt, Detektiv und Gudenus gegeben haben. Der Kontakt soll Anfang 2018 abgebrochen worden sein, da die Russin kein Interesse mehr am Grundstück gehabt haben soll.

600.000 Euro Produktionskosten
Der ehemalige Chef des Detektivs Sascha Wandl erklärte im Interview gegenüber „oe24.TV“, dass das Video seine Handschrift trage. „Ich habe J.H. ausgebildet. Das Ibiza-Video trägt genau meine Handschrift. Auf den Videoaufnahmen habe ich ihn dann sofort erkannt“, so Wandl weiter.

Der Wiener Anwalt und Münchner Detektiv sollen seit Jahren befreundet sein und auch an anderen Spionageaktionen, z.B. an einer großen oberösterreichischen Firma, beteiligt gewesen sein. Laut Medienberichten seien die Beiden ohne Zweifel Urheber des Ibiza-Videos, dessen Herstellungskosten sich auf rund 600.000 Euro belaufen sollten.

Verkauf für 1,5 bis 5 Millionen Euro
Angeblich soll es sich beim Ibiza-Video nicht um das erste Mal handeln, dass der Anwalt und Detektiv solche Aufnahmen von Politikern gemacht haben. Angeblich habe der R.M. bereits vor vier Jahren Videos von HC Strache angeboten, die ihn beim Konsum von illegalen Substanzen zeigen sollen.

Dafür soll er Millionen verlang haben, ans Tageslicht kamen solche Aufnahmen jedoch nie. Auch der Preis für das Ibiza-Video soll sich zwischen 1,5 bis 5 Millionen Euro.

Motiv und Identität des Lockvogels unbekannt
Wandl erzählt gegenüber „oe24.TV“ weiter, dass er hinter dem Video einen politischen Auftraggeber vermute. Offizielle Informationen zum Motiv und Details über die Frau, die auf Ibiza in die Rolle der reichen Russin schlüpfte sind nicht bekannt. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung.