Die Mehrheit der Balkanlokale auf der Ottakringer Straße ignoriert sowohl die Abstandsregeln als auch die Sperrstunde.
So trafen sich gestern laut einem Bericht der Tageszeitung „Heute“ hunderte Wiener mit Balkanwurzeln, um auf der Ottakringer Straße bis in die Morgenstunden Party zu machen. Dass in der Gastronomie dort nur vier Personen an einem Tisch sitzen dürfen, scheint in der Balkan-Party-Community von Ottakring niemanden wirklich zu interessieren.
Sprühkerzen und Partystimmung
Im Gegenteil: Videos, die der Zeitung zugespielt wurden, zeigen wie arg und ausgelassen die Corona-Partys in Ottakring wirklich sind. Zu einem Song des verstorbenen Sängers Sinan Sakić geht der ganze Club ab und tanzt. Sicherheitsabstände gibt es keine, dafür aber Sprühkerzen.
In einer kurzen Stellungnahme für die Zeitung gibt die Pressestelle der Wiener Polizei bekannt, dass man „auf Aufklärungsarbeit setzt und nicht darauf, sofort Anzeigen zu schreiben“. „Wir versuchen zunächst mit den Verantwortlichen ins Gespräch zu kommen“, so die Polizei.
Bundespräsident bricht auch Sperrstunde
Doch nicht nur stadtbekannte Balkan-Clubs halten sich nicht an die Sperrstunde: Auch der Bundespräsident Alexander Van der Bellen wurde nach 0:18, also fast eineinhalb Stunden nach der Corona-Sperrstunde, von Polizisten in einem italienischen Restaurant in Wien angetroffen. Das Restaurant hatte längst geschlossen, die Rechnung war bezahlt, doch Van der Bellen und Co blieben weiter im Schanigarten sitzen.
„Ich bin erstmals seit dem Lockdown mit zwei Freunden und meiner Frau essen gegangen. Wir haben uns dann verplaudert und leider die Zeit übersehen. Das tut mir aufrichtig leid. Es war ein Fehler“, bedauert der Bundespräsident, der den Abend mit seiner Gattin Doris Schmiedbauer verbrachte.
Das Video der Party in Ottakring könnt ihr bei den Kollegen von Heute.at ansehen!
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