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PETITION

Wiener Schüler kämpfen gegen Tinas (12) Abschiebung

(FOTO: zVg.)

Am Montag wurde Tina (12), ihre 5-jährige Schwester und ihre Mutter von der Fremdenpolizei abgeholt. Die Familie soll abgeschoben werden.

Die Familie aß gerade zu Abend als die Polizei an der Tür klopfte. Vier Beamte betraten die Wohnung und forderten Tina, ihre Schwester und ihre Mutter auf, die Koffer zu packen. Noch am selben Tag wurden sie in ein Abschiebezentrum in Wien-Simmering gebracht.

„Bestens integriert“
Am Dienstag nahm Tina nicht mehr am Online-Unterricht ihrer Schule, dem Gymnasium Stubenbastei im ersten Wiener Gemeindebezirk, teil. Gegenüber „Heute“ erzählte Tinas Lehrerin, dass die 12-Jährige bestens integriert sei und fließend Deutsch spreche.

Sowohl Tina als auch ihre Schwester kamen in Österreich zur Welt, nachdem ihre Mutter als Germanistik-Studentin nach Wien kam. „Ich kann es nicht verstehen wie eine so tolle Person die hier in Österreich ein Leben hat, in die Schule geht, Freunde hat noch dazu mitten im Schuljahr und während einer Pandemie abgeschoben wird. Bitte helft uns“, schreibt eine von Tinas Freundinnen im Internet.

Mitschüler starteten Petition
Drei Asylverfahren wurden negativ beurteilt, weshalb die Familie bereits morgen im Flieger nach Georgien sitzen soll. Tinas Mitschüler und Lehrer kämpfen nun mit einer Petition dafür, dass die Familie in Österreich bleiben darf. Freunde und Bekannte richteten sich auch mit Appellen an die Politik. Die Petition zählt bereits mehr als 6.000 Unterschriften.

„Humane Lösung“ und „beschämender Fall“
Gestern Abend twitterte auch der Wiener Vizebürgermeister und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) über den Fall rund um Tinas Familie. In seinem Post sprach er sich für ein Bleiberecht der Familie aus und gab an, bereits Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) diesbezüglich kontaktiert zu haben.

Auch der ehemalige Integrationsstadtrat und amtsführende Stadtrat für für Klima, Umwelt, Demokratie und Personal, Jürgen Czernohorszky äußerte sich auf Twitter. Er bezeichnete den Fall als beschämend und forderte Nehammer zum Umdenken auf.