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WEB-FAMILIE

www.kosmo.at: Eine wachsende Familie

Alte www.kosmo.at Seite
Alte www.kosmo.at Seite (FOTO: Screenshot/www.kosmo.at)

„One man web army“

Der Autor dieser Zeilen gehörte in dieser Zeit bereits zur Redaktion. Neben meiner Arbeit an der deutschen Beilage, die wir damals mit der Printausgabe veröffentlichten, nutzte ich jede freie Minute meiner Arbeitszeit, um gemeinsam mit Buzić an unserer Website zu arbeiten. „Wie steht es heute mit deiner Zeit? Hast du Zeit fürs Web?“, war, das weiß ich noch genau, Buzićs erste Frage, wenn er morgens in die Redaktion kam. Wenn ich keine Zeit hatte, weil ich an irgendeiner Geschichte arbeitete, eine Printausgabe fertigstellen musste oder einen Außentermin hatte, verschwand das Lächeln aus Buzićs Gesicht: nicht, weil er mich nicht verstand, sondern weil er wusste, dass eine „one man web army“ kaum so viel attraktives Material produzieren kann wie zwei oder später auch drei oder vier Mitarbeiter.

2011 wurde die Geschichte des neuen Web-Portals zum ersten Mal ernst.

Aber wenn ich Zeit hatte, atmete Buzić auf und gemeinsam versuchten wir, motiviert von unserem Enthusiasmus, aus nichts etwas zu schaffen, an diesem Tag „anzuzerren“ und zu schauen, wie unsere Gemeinschaft auf unsere Geschichten reagierte. Wir freuten uns wirklich über jeden Kommentar und jede Reaktion unserer Leser – egal welche. Denn das war die Zeit, als wir auf Facebook gerade einmal 500 Likes hatten. Aber irgendjemand musste den Stein ins Rollen bringen, und

Ein Screenshot aus alten Tagen: So sah www.kosmo.at vor der Umgestaltung 2014 aus.
Ein Screenshot aus alten Tagen: So sah www.kosmo.at vor der Umgestaltung 2014 aus. (FOTO: Screenshot/www.kosmo.at)

wenn ich mir die Entwicklung von KOSMO im Internet heute anschaue, freue ich mich, dass gerade wir es waren. Da waren – manchmal nur mit Ratschlägen und Empfehlungen, manchmal auch mit eigenen Beiträgen – auch Uroš Miloradović und Nedad Memić, unser langjähriger Chefredakteur der Printausgabe, der an schwierigen Tagen bisweilen mit zwei – drei Meldungen einsprang, um uns den Tag zu retten (danke, Memo!)

Unsere exklusiven, investigativen Berichte werden oft auch in den großen österreichischen Medien zum Thema. Beispiel: Der Bericht über die skandalös hohen Strafen für österreichische Autofahrer in Kroatien.
Unsere exklusiven, investigativen Berichte werden oft auch in den großen österreichischen Medien zum Thema. Beispiel: Der Bericht über die skandalös hohen Strafen für österreichische Autofahrer in Kroatien. (FOTO: Screenshot/www.heute.at; www.kosmo.at)

Der erste Shit-Storm und stürmische Debatten

Es dauerte nicht lange, bis wir die ersten Shit-Storms und stürmische politische Debatten auslösten, die ersten Drohungen erhielten und dabei auch merkten, dass die Themen im Web vor allem ein junges Publikum ansprachen. Mit dem immer größeren Erfolg und den immer höheren Zahlen von Reaktionen wuchs www.kosmo.at nicht nur im Web, sondern auch außerhalb davon. Es kamen neue Mitarbeiter für das Web und neue Menschen, die das bewahren halfen, was gut war, aber auch neuen Glanz in das Gesicht von kosmo.at zauberten.

Die witzigen Blogs unserer Journalisten rufen oft viele Reaktionen innerhalb der Gemeinschaft hervor, aber auch außerhalb davon.
Die witzigen Blogs unserer Journalisten rufen oft viele Reaktionen innerhalb der Gemeinschaft hervor, aber auch außerhalb davon. (FOTO: Screenshot/www.kosmo.at)

Und zwar: Mariana Lukić, Manuel „Maki“ Bahrer, Azra Hodić, Adisa Beganović sowie auch zahlreiche PraktikantInnen, die nicht nur die Zahl der Artikel erhöhten, sondern es auch schafften, mit einem neuen, jugendlichen Auftreten immer mehr Menschen aus der Gemeinschaft für Kosmo zu begeistern. Manuel Bahrer bringt so manche Pointe nicht nur in seinen analytischen Blogs, in denen er kompromisslos, aber zu Recht mit Zuständen und bestimmten Akteuren in der Gesellschaft abrechnet, sondern auch in seinen aktuellen Berichten aus der Szene.

Mariana Lukić kennt neben ihrer Rolle als „inoffizielle Mutter des Web“ und als Frau, die den Überblick hat, wann welcher Artikel online geht, die junge ex-Yu-Generation und ihre Affinitäten hervorragend. Manuel und Mariana produzieren mit treuer Unterstützung von Dragomir Janjić täglich Nachrichten, die von Tausenden und Abertausenden Besuchern in ganz Österreich gelesen werden. An diesen liebenswerten Tatort (Information unserer Gemeinschaft und Kontaktstelle zwischen Österreich und dem Balkan) bin inzwischen auch ich wieder zurückgekehrt. In dem Wunsch, dass unser Web auch noch seinen 20. und 30. Geburtstag feiern kann.