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Mega-Blackout

Züge halten & Ampeln ausgefallen: Hier steht alles still!

Ampel, Stromausfall
FOTO: iStock

Die iberische Halbinsel versinkt im Dunkel – ein beispielloser Stromausfall legt Spanien und Portugal lahm. Experten prüfen einen möglichen Cyberangriff als Ursache.

Ein massiver Stromausfall hat am Samstag weite Teile der iberischen Halbinsel lahmgelegt. Spanien und Portugal sind vollständig betroffen, auch aus Frankreich werden Ausfälle gemeldet. Die Ursache des Blackouts bleibt vorerst ungeklärt, wobei Experten einen möglichen Cyberangriff nicht ausschließen. Der spanische Netzbetreiber Red Electrica hat bereits Maßnahmen eingeleitet und kooperiert mit verschiedenen Energieunternehmen, um die Versorgung schrittweise wiederherzustellen.

Das Überwachungsunternehmen E-Redes bezeichnete den Vorfall als „größeres europäisches Problem“.

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Die Auswirkungen des Stromausfalls sind weitreichend. Auf der gesamten iberischen Halbinsel kam der Bahnverkehr zum Erliegen. U-Bahnstationen mussten evakuiert werden, was vielerorts zu Panikszenen führte. Die renommierte Tageszeitung „El País“ berichtet von einem „massiven Stromausfall“ auf dem spanischen Festland, während die Kanarischen und Balearischen Inseln offenbar verschont blieben.

Chaos in Madrid

In Madrid spitzte sich die Lage besonders zu. Teile des U-Bahn-Netzes wurden geräumt, wie lokale Radiosender meldeten. Im Stadtzentrum kam der Verkehr teilweise vollständig zum Erliegen. Ausgefallene Ampeln verursachten erhebliche Staus. Ministerpräsident Pedro Sanchez begab sich persönlich zur Zentrale von Red Electrica, um sich über die aktuelle Situation zu informieren.

Cyberangriff vermutet

Die Ermittlungen zur Ursache des Blackouts laufen auf Hochtouren. Laut „El País“ untersucht die spanische Cybersicherheitsbehörde INCIBE (Nationales Institut für Cybersicherheit), ob ein gezielter Hackerangriff hinter dem Ausfall stecken könnte. In Portugal meldete die Polizei landesweit ausgefallene Ampeln. Die U-Bahnen in Lissabon und Porto stellten ihren Betrieb ein, der Zugverkehr wurde komplett eingestellt.

Konkrete Hinweise auf die Ursache des Stromausfalls liegen bislang nicht vor.

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Lage entspannt sich schrittweise

Trotz des immensen Ausmaßes war die Dauer des Blackouts in vielen Gebieten auf wenige Minuten begrenzt. Die spanischen und portugiesischen Netzbetreiber arbeiten mit Hochdruck an der Wiederherstellung der Stromversorgung. In ersten Regionen läuft die Versorgung bereits wieder an. Dennoch sind die Folgen erheblich: Neben dem Bahn- und Flugverkehr waren auch Krankenhäuser betroffen, die kurzzeitig auf Notstromaggregate umschalten mussten.

Obwohl anfangs ein Cyberangriff nicht ausgeschlossen wurde, betrachten Experten mittlerweile auch technische Störungen im europäischen Verbundnetz als mögliche Ursache. Das österreichische Bundeskriminalamt weist darauf hin, dass auch Österreichs Energieinfrastruktur als potenziell gefährdet gilt. Aus diesem Grund werden regelmäßig Notfallpläne und Cyberabwehrmaßnahmen aktualisiert.