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BLEIFUSS

120 km/h am Wiener Gürtel: Serbe wollte vor der Polizei flüchten

POLIZEI_VERFOLGUNGSJAGD
Symbolbild (FOTO: iStock)

Eine dramatische Verfolgungsjagd, die im Vorjahr am Wiener Gürtel begann, endet nun vor Gericht. Der 35-jährige Lenker eines schwarzen Jaguars, ein Serbe, wird wegen Mordversuchs angeklagt. Verteidigt wird der Angeklagte von Top-Anwalt Rudi Mayer.

Während der waghalsigen Flucht wechselte der Fahrer am Landstraßer Gürtel abrupt auf die Gegenfahrbahn und kollidierte frontal mit dem Auto einer entgegenkommenden Familie. Der Familienvater, ein 62-jähriger Rumäne, schilderte vor Gericht die Ereignisse: „Ich war mit meiner Frau, meinem Sohn und dessen Frau auf dem Weg zum Christkindlmarkt. Plötzlich sah ich Lichter, und dann lösten sich schon die Airbags aus.“ Laut seinen Aussagen war der Serbe mit 100 bis 120 km/h viel zu schnell unterwegs. Trotz des schweren Aufpralls kam glücklicherweise niemand ums Leben.

Er erlitt Verletzungen an den Rippen und am Handgelenk, unter denen er monatelang litt. „Ich war froh, als ich mich wieder selbst waschen konnte“, erzählte er. Auch seine Frau beschrieb die lebensgefährlichen Sekunden vor dem Einschlag. Der Angeklagte nahm die Aussagen ohne erkennbare Reaktion zur Kenntnis.

Gefahr für mehrere Personen

Die Fahrt des Angeklagten im Dezember 2023 führte zu mehreren Unfällen. An der Kreuzung Eichenstraße und Gaudenzdorfer Gürtel steuerte er direkt auf Polizisten zu, die sich nur durch einen Sprung zur Seite retten konnten. Am Matzleinsdorfer Platz hatte ein Radfahrer weniger Glück – er wurde von dem Jaguar erfasst und schwer verletzt.

Der Angeklagte war mit gefälschten Kennzeichen und ohne Führerschein unterwegs. Das endgültige Urteil soll erst am nächsten Verhandlungstag verkündet werden. Bis dahin gilt die Unschuldsvermutung.