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GROSSE TRAUER

5-fache Mutter, 18-jähriges Mädchen,… Angehörige trauern um verunglückte Businsassen

(FOTO: HINA, Facebook-Screenshot)

Bei einem schweren Busunglück auf der Autobahn bei Slavonski Brod (Kroatien) kamen zehn Menschen ums Leben, mindestens 45 weitere wurden verletzt. Der Lenker wurde mittlerweile der Staatsanwaltschaft vorgeführt, während die Hinterbliebenen um ihre Liebsten trauern.

Der Schock sitzt immer noch tief. Auf dem Weg von Frankfurt in den Kosovo kam ein Reisebus vom Fahrstreifen ab und überschlug sich. Zahlreiche Passagiere im unteren Stock des Doppeldeckers wurden dabei schwer verletzt oder gar getötet. „Das sind alles Menschen, die in Deutschland arbeiten und ihren Urlaub im Kosovo verbringen wollten“, sagte Kosovos Botschafter in der kroatischen Hauptstadt Zagreb, Gezim Kasapolli. Augenzeugen bezeichneten die Szenen als „wahres Massaker“. (KOSMO berichtete)

„Kurz eingeschlafen“: Fahrer verhaftet
Der Vertreter des Gemeindestaatsanwaltes Slavko Pranjić veröffentlichte einen ersten Ermittlungsbericht und erklärte gegenüber Index.hr, dass man den Lenker des Autobusses festgenommen hat.

„Nach den bisher festgestellten Fakten handelt es sich um einen Bus, der auf einem Grünstreifen an der Südseite der Strecke landete. Der Bus befand sich auf der Strecke Frankfurt – Pristina“, so Pranjić. Der Lenker wurde noch am Tatort festgenommen. „Er gab an, kurz eingeschlafen zu sein“, fügte der Staatsanwalt hinzu. Ebenso wurde U-Haft gegen den Lenker verhängt.

Fünffache Mutter unter Opfern
Eine der zehn Opfer ist Aldina I. Die 37-Jährige hinterlässt fünf Kinder, wobei vier ihrer Sprösslinge im Bus in den Kosovo saßen. Die Kinder überstanden den schweren Unfall unverletzt. „Sie hat uns in den Ferien immer besucht“, erzählte ihr Vater, ein ehemaliger deutscher Gastarbeiter, der wieder im Kosovo lebt gegenüber deutschen Medien. „Sie dachten daran, mit dem Flugzeug nach Pristina zu fliegen, aber sie entschieden sich trotzdem für den Bus, da es billiger war…“ Aldina wird laut ihrem Vater im Kosovo beerdigt werden.

(FOTO: Facebook-Screenshot)

„Papa, der Schmerz ist so groß“
Ebenfalls tödlich verunglückt ist Naser S. (46), einer der beiden Busfahrer. Er hinterlässt drei Söhne. Der Direktor des Reisebusunternehmens verabschiedete sich öffentlich von seinem Angestellten: „Naser, du warst ein starker Mann, ein großartiger Arbeiter und ein guter Freund. Du hast uns alle mit großer Trauer verlassen und wir werden dich immer vermissen. Möge Gott den Schmerz deiner Familie lindern. Du warst ein besonderer Mensch und wir werden dich in Erinnerung behalten für immer“, schrieb er.

Auch Nasers Sohn, Adhurim verabschiedete sich mit einer rührenden Botschaft von seinem Vater: „Ah, Papa, der Schmerz und die Trauer sind sehr groß. An dem Tag, an dem ich dich zum Bus begleitet habe, habe ich dich umarmt, aber zu wenig. Gott hat dir das Paradies geschenkt“, schrieb er.

Vater stirbt – Frau und Kinder überleben
Das dritte identifizierte Unfallopfer ist Sevdail R., der mit seiner Ehefrau und Kindern im Bus saß. Seine Gattin und zwei Söhne überlebten den schweren Unfall, der Familienvater schaffte es jedoch nicht.

„Ich kann nicht glauben, dass ich keine Schwester mehr habe“
Unter den Opfern ist laut dem Portal sinjali.com die 18-jährige Anjez B. „Ich kann nicht glauben, dass ich keine Schwester mehr habe. Hast du viel gelitten? Anjez, was ist mit unseren Zukunftsplänen, wie kann ich ohne dich leben? Du weißt, ich kann keinen einzigen Tag ohne dich leben“, schreibt ihre Schwester auf Facebook und postete zahlreiche Fotos von Anjez.

(FOTO: Facebook-Screenshot)

Zwei Opfer in einer Familie
Auch zwei Mitglieder der Familie H. – Hamet und Kujtim – kamen bei dem Unfall ums Leben. Hamet arbeitete jahrelang in Deutschland und reiste nach Hause in den Kosovo, um seine Familie zu sehen. „Wir haben uns um 23.05 Uhr unterhalten, er war unterwegs und war super gelaunt, wie immer, wenn er in den Kosovo reiste. Wir haben ein Familienfest geplant, ein Treffen, er sollte kommen… Aber er ist gestorben“, sagt sein Sohn. Auch Hamets Cousin kam beim Busunglück ums Leben. Kujtim saß neben seinem Verwandten.

Erste Kosovo-Reise nach zwei Jahren
Bei dem Unfall kamen auch zwei Menschen aus dem Bezirk Junik ums Leben: Gjyle M. und Leonora G.-K. Dies wurde auf der offiziellen Website des Bezirks bestätigt. Gyle und Leonora reisten zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder in den Kosovo. Die Reise endete in einer Tragödie.

Am Weg zur Hochzeit seines Bruders verunglückt
Kujtim K. aus Rahovec reiste zur Hochzeit seines Bruders in den Kosovo. „Um fünf Uhr morgens teilte er uns mit, dass der Bus in Slowenien angekommen sei“, sagte sein Cousin gegenüber kosovarischen Medien. Kujtim hinterließ eine Frau und zwei Kinder.