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VORSCHLAG

500 Euro Strafe: Politiker will Kuss-Verbot im Urlaub

FOTO: iStock/darios44/Ian Waldraff
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Der Politiker Alfonso Senatore schlägt vor, das Küssen und Umarmen in der Öffentlichkeit mit bis zu 500 Euro zu bestrafen.

In der italienischen Stadt Cava de’ Tirreni hat Alfonso Senatore, ein Rechtsanwalt und Politiker in der Region Kampanien, eine kontroverse Forderung aufgestellt. Er schlägt vor, dass das Küssen und Umarmen in der Öffentlichkeit mit einer Geldbuße belegt werden soll. Senatore, der als Regionalkoordinator für Süditalien fungiert, argumentiert, dass solches Verhalten im historischen Zentrum der Stadt, die in der Provinz Salerno liegt, unangebracht sei und mit bis zu 500 Euro geahndet werden könnte.

Bürgermeister lehnt Vorschlag ab

Gegenwind kommt vom Bürgermeister der Stadt, Vincenzo Servalli, der den Vorschlag entschieden ablehnt. In einem Bericht der italienischen Zeitung „Corriere della Sera“ zitiert Servalli den Autor Luciano De Crescenzo aus seinem Roman „Also sprach Bellavista“: „Menschen der Liebe brauchen keinen Raum: Wenn es nach ihnen ginge, würden sie immer umarmt miteinander leben“. Servalli betont, dass Liebesbekundungen eine positive Rolle spielen und dass die Stadt andere, dringendere Probleme habe, die mehr Aufmerksamkeit benötigen. Er hebt hervor: „Liebesbekundungen sind eine schöne Sache“, und verurteilt die Idee einer solchen Regelung als unbegründet.

Erziehungsaspekt in Frage gestellt

Senatore selbst sieht seine Initiative als notwendig an, um Kinder vor „übertriebenen Ergüssen“ in der Öffentlichkeit zu schützen. Er ruft den Bürgermeister zu einer mutigen Entscheidung auf. Servalli kontert diese Ansicht mit der Aussage, dass Kinder eher durch Gewaltszenen als durch Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit schockiert würden.

Interessanterweise existiert eine ähnliche Maßnahme bereits in der rund 40 Kilometer entfernten Stadt Eboli, wo das Küssen im Auto mit einem Bußgeld von 500 Euro belegt wird.