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LINZ

Terrorismusfinanzierung: Bosnierin und Tochter verurteilt

Symbolbild (FOTOS: iStockphotos)

Die 59-Jährige und ihre Tochter (26) haben 1.300 Euro an Familienangehörige in Syrien geschickt. Das Gericht sprach sie der Terrorismusfinanzierung schuldig.

Die zweite Tochter (24) der gebürtigen Bosnierin ist mit einem IS-Kämpfer verheiratet. Die 59-jährige Mutter und ihre Tochter überwiesen der 24-Jährigen 1.300 Euro nach Syrien. Vergangenen Freitag mussten sie sich deswegen in Linz vor Gericht verantworten. Die Angeklagten gaben die Überweisung zu, stritten jedoch ab, mit dem Geld den Islamischen Staat unterstützt zu haben.

Familienverhältnis rechtlich belanglos
Der Staatsanwalt erklärte während der Verhandlung, dass es zwar nachvollziehbar sei, dass die Beiden einem Angehörigen in finanzieller Not helfen wollten, allerdings sei „das Familienverhältnis rechtlich völlig belanglos“ – die Tatsache, dass sie ein IS-Mitglied unterstützten jedoch nicht.

Über Mittelsmänner übersendeten die Mutter und die Schwester aus Linz zwei Mal Geld nach Syrien. Die erste Überweisung fand 2017 (700 Euro) und die zweite ein Jahr später (600 Euro) statt. Laut Angaben der Angeklagten war das Geld für Kleidung, Schuhe, Essen und Trinken der zwei Kinder der 24-Jährigen im IS-Gebiet gedacht.

Tochter über Nacht verschwunden
Die jüngste Tochter der 59-Jährigen verschwand im Herbst spurlos. Eines Tages nahm sie ihren Reisepass und war auf und davon. Die Mutter wusste nur, dass die einen türkischstämmigen Mann aus Deutschland über das Internet kennengelernt hat. Die 24-Jährige sitzt derzeit in einem türkischen Gefängnis und eine Auslieferung nach Österreich steht derzeit noch aus.

Die beiden Frauen wurden der Terrorismusfinanzierung schuldig gesprochen und müssen die 1.300 Euro an den Staat zurückzahlen. Zudem verurteilte das Gericht die Mutter zu einer 16-monatigen bedingten Haftstrafe, die 26-Jährige wurde zu 20 Monaten verurteilt.