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FREIZEITSPASS

Wien: Pool mitten am Gürtel eröffnet

Symbolbilder (FOTOS: Screenshot Google-Maps, iStockphoto)

Ab morgen Samstag wird der Gürtel zu einer Freizeitoase mit Pool umfunktioniert. Dann kann man zwischen dem Inneren und Äußeren Gürtel schwimmen gehen – und zwar gratis!

Der Pool mitten auf einer der meistbefahrenen Straßen Wiens ist Teil des Projekts „Gürtelfrische West“. Ein Projekt, das bereits im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt hat. Die Initiatoren, der Bezirkschef des Neubau Markus Reiter (Grüne) und der von Rudolfsheim-Fünfhaus Gerhard Zatlokal (SPÖ)  wollten so ein Angebot zur Nutzung des öffentlichen Raums und der Begegnung schaffen. Weniger begeistert zeigten sich hingegen die FPÖ und das Team Strache, die gegen das Projekt auf die Barrikaden gingen.

Gürtel-Pool-Eröffnung am Samstagnachmittag
Genutzt hat der Widerstand am Ende jedoch nichts, denn ab Samstag, dem 8. August, um 14:00 Uhr wird der Gürtelbereich zum öffentlichen Swimming-Pool. Um bis zur Eröffnung alles fertig zu bekommen, wird auf den sieben Spuren zwischen Stollgasse (Neubau) und Felberstraße (Rudolfsheim-Fünfhaus) fleißig gewerkt.

Einige Stände entlang der Freizeitoase wurden bereits gestern Nachmittag fertig aufgebaut. So etwa das „Buslabor“ (ein ausrangierter Linienbus der Wiener Linien, in dem Workshops stattfinden sollen und in dem man, nach Voranmeldung, auch übernachten kann) und auch die Holzbühne nahm langsam Gestalt an. 

Da das Projekt die Gürtelbrücke über die U6 zur Freizeitoase machen soll, wurde natürlich auch für Liegestühle und die entsprechende Begrünung gesorgt. „Neben einem Rollrasen bekommt die ‚Gürtelfrische West‘ auch Pflanzen“, erklärt Susanne Haider, die für die Planung der temporären Oase zuständig ist.

Bademeister achten auf Abstandsregeln
Der Mittelpunkt der „Gürtelfrische“, der Pool selbst, wird erst heute Freitag fertig aufgebaut:  Mit einer Größe von vier mal neun Meter und einer Tiefe von 1,38 Metern bietet er genug Platz für Badegäste.

Aufgrund der Corona-Sicherheitsbestimmungen wird die Anzahl aber begrenzt: Es dürfen sich immer nur sechs Personen gleichzeitig im Pool aufhalten. Ein Bademeister vor Ort soll für den Wechsel der Badegäste und die Einhaltung der Abstandsregeln sorgen. Denn: Was in den städtischen Bädern gilt, gilt laut den Veranstaltern auch im „Gürtel-Pool“.

Der Gürtel-Pool soll den Besuchern bis Ende August täglich von 10 bis 22 Uhr als neues, wenn auch kleineres, öffentliches Schwimmbad bei freiem Eintritt zur Verfügung stehen. Damit es auf dem öffentlich zugänglichen Areal auch in der Nacht ruhig bleibt, wurde ein Security-Dienst engagiert.

Opposition übt scharfe Kritik
FPÖ, ÖVP und das Team Strache kritisieren das grün-rote Projekt aufs schärfste. Vizebürgermeister Dominik Nepp (FPÖ) bezeichnet den Gürtel-Pool als „Geldvernichtungsaktion, die nichts bringt außer weitere grüne ‚Denkmäler‘ auf Kosten der Steuerzahler“. Der Verkehrssprecher der ÖVP Wien, Manfred Juraczka, sieht in dem Projekt den „nächsten Anschlag auf Wiens Verkehrsadern“ und Heinz-Christian Strache sieht sogar die Gesundheit gefährdet und kritisiert die „Schikane gegen die Wiener Autofahrer“. 

Die Bezirkschefs wollen das Areal jährlich nutzen
Nach Ende des Projekts soll die „Gürtelfrische West“ dann auch an anderen Orten in Wien zum Einsatz kommen. Die Kosten von 150.000 Euro werden zwischen dem 7. Und dem 15. Bezirk aufgeteilt. Bezirkschef Zatlokal plant schon jetzt eine Rückkehr: Er will die Verbindungszone zwischen 7. und 15. Bezirk auch in den nächsten Jahren als Veranstaltungsraum im Sommer nutzen. 

Quellen und Links: