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QUARANTÄNE MISSACHTET?

Ana Brnabić kritisiert Đoković: „Dann hat er gegen serbische Gesetze verstoßen…“

(FOTOS: Wikimedia Commons/flickr.com/photos/vladamk/37671065795/, Eastbourne tennis 2017-12-2)

In der Causa Đoković meldete sich nun auch Serbiens Premierministerin Ana Brnabić erstmals zu Wort und äußerte sich kritisch über das Verhalten des Tennisstars.

Die Teilnahme – bzw. Nicht-Teilnahme – des serbischen Tennisass Novak Đoković bei den Australian Open sorgte in der vergangenen Woche nicht nur für jede Menge internationale Schlagzeilen, sondern beförderte auch einige unliebsame Details ans Tageslicht: So soll Nole etwa bei der Einreise nach Australien beim Ausfüllen der notwendigen Reisedokumente verschwiegen haben, dass er sich in den letzten 14 Tagen davor auf Reisen befunden hatte. Außerdem Đoković trotz positivem Corona-Test im Dezember ohne Maske oder Sicherheitsabstand eine Veranstaltung mit Kindern besucht haben. Nun hat sich die serbische Ministerpräsidentin Ana Brnabić kritisch über das Verhalten des Tennisstars geäußert.

Quarantäne absichtlich missachtet?
Brnabić betonte, dass sie selbst weder wissen noch beurteilen könne, ob Đoković im Dezember von seinem positiven Ergebnis wusste, als er sich am Tag nach dem Test ohne Abstand und Maske bei einer Veranstaltung mit Kindern präsentierte. Sollte er jedoch wissentlich infiziert zu der Veranstaltung gegangen sein, dann hätte er eindeutig gegen serbische Gesetze verstoßen, so die serbische Premierministerin weiter. Diese Variante sieht Brnabić durchaus als realistisch an, denn die Mitteilung von Corona-Testergebnissen über SMS-Nachrichten funktioniere in Serbien sehr rasch: „Wir haben eines der effizientesten Systeme der Welt.“

Stutzig machte in diesem Zusammenhang auch eine skurrile Pressekonferenz vom Montag, die Noles Familie anlässlich seines Siegs vor Gericht gab: Als eine deutsche Journalistin Fragen über Novaks positiven Corona-Test vom 16. Dezember 2021, sowie seinem Besuch bei Veranstaltungen am 17. Und 18. Dezember stellte, wurde die PK abrupt abgebrochen und für beendet erklärt. Laut Brnabić werfe das Verhalten von Novak Đoković nach dem positiven Corona-Test jedenfalls Fragen mit Blick auf mögliche Gesetzesverstöße auf. „Da besteht eine gewisse Grauzone, und Antworten in dieser Hinsicht kann nur Novak geben“, sagte die Politikerin am Dienstagabend dem britischen Fernsehsender BBC.

Nole wehrt sich gegen Vorwürfe
Unterdessen bestritt der Weltranglisten-Erste entschieden absichtliche Falschangaben in seinen Einreiseformularen und die Gefährdung anderer Menschen. Via Instagram stellte Đoković in einer Stellungnahme klar: Weder habe er absichtlich eine falsche Angabe zu seinem Reiseverhalten in den 14 Tagen vor dem Flug zu den Australian Open gemacht, noch habe er im Wissen seines positiven Corona-Tests im Dezember eine Veranstaltung mit Kindern besucht und sich dort ohne Maske bewegt.

Dass in seinem Einreiseformular fälschlicherweise angegeben wurde, er sei in den 14 Tagen vor seinem Flug nach Australien nicht gereist, bezeichnete Đoković als „menschlichen Fehler“ seines Agenten, „der sicher nicht absichtlich“ geschehen sei.

Fehler im Umgang mit positivem Test eingeräumt
Letzten Endes gestand der Tennischampion jedoch Fehler im Umgang mit seinem positiven Testergebnis ein. Zwar habe er tatsächlich erst NACH dem Event am 17. Dezember mit Kindern von seinem positiven Resultat erfahren – Er habe am 16. Dezember einen negativen Antigentest gemacht und aus reiner Vorsicht auch noch einen PCR-Test. Allerdings habe er bei seinem Interview mit der französischen Sportzeitung „L‘Equipe“ am 18. Dezember schon von seiner Corona-Erkrankung gewusst:

„Obwohl ich nach dem Interview nach Hause bin und mich für die vorgeschriebene Dauer in Isolation begeben habe, war das, nach genauerem Nachdenken, eine Fehleinschätzung und ich sehe ein, dass ich diese Verpflichtung hätte verschieben sollen“, schrieb er auf Instagram.