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BELGRAD: VLADISLAV RIBNIKAR

Ärztin nutzt Turbofolkmusik, um Kinder mit Geistern ihrer toten Freunde zu verbinden!

(FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC, Screenshot/ Instagram, Utisak nedelje)

In der Grundschule „Vladislav Ribnikar“ in Belgrad, Serbien, wo Anfang dieses Monats ein tragischer Massenmord stattfand, kehren die Kinder nun schrittweise in die Klassenzimmer zurück. Noch bevor der reguläre Unterricht wieder aufgenommen wird, finden bereits Gespräche zur Unterstützung der Schüler statt. Doch eine dieser Unterstützungsmaßnahmen sorgt für Unverständnis und Empörung bei den Eltern.

Slobodan Negic, Vater eines der getöteten Mädchen, berichtete in der Sendung „Utisak nedjelje“ von einer Therapiesitzung, bei der den Kindern Volksmusik vorgespielt wurde, um eine Verbindung zu den Verstorbenen herzustellen. In Anwesenheit einer Psychotherapeutin sollten die Schüler, so Negic, „sich mit den Geistern und Seelen ihrer verstorbenen Kameraden“ verbinden. Die fragwürdige Sitzung, benannt als „dunkle Therapiesitzung“, wurde von Dr. Ranka Radovic, einer Ärztin der neuropsychiatrischen Abteilung des KBC, unter der Aufsicht der Schulleiterin durchgeführt.

„Normalerweise sucht man in einer solchen Situation nach einem Schuldigen. Ich möchte nicht auf die psychiatrische Begutachtung des Täters dieser Tat eingehen, aber ich muss etwas sagen, was öffentlich passiert ist … Heute war ich bei einem Treffen von Eltern der betroffenen Kindern und Vertretern aller relevanten Institutionen der Republik Serbien. Wir erhielten einen Bericht des Staatsanwalts, des Kriminalstaatsanwalts und des Gesundheitsministeriums, und auf eine Aussage „Was wird mit dem Täter passieren?“ sah ich eine menschliche Reaktion, dass er alles tun wird, um sicherzustellen, dass der Täter nie freigelassen wird. Ich glaube, dass der Wunsch besteht, dies zu verwirklichen, aber als ich die Frage stellte, wer Dr. Ranka Radulovic sei, wusste es keiner der Anwesenden“, begann Negic seine Geschichte.

(FOTO: EPA-EFE/ANDREJ CUKIC)

Negic erzählte, dass eines der Mädchen nach der Sitzung weinend und in tiefer Trauer nach Hause kam, die Veranstaltung als „widerlich“ bezeichnete. Der schockierte Vater betonte, dass die Eltern nichts von dieser Therapieform gewusst hätten. Er betonte, dass er diese Informationen unter voller moralischer Verantwortung an die Öffentlichkeit bringe und bereit sei, sie vor Gericht zu verteidigen, sowie dass er die Zustimmung der Mutter eines der beiden Kinder erhalten habe, die an der „dunklen Psychotherapiesitzung unter der Leitung von Ranka Radulovic“ teilgenommen haben.

Negic betonte, dass Dr. Radulovic vom Gesundheitsministerium als Therapeutin für die betroffenen Kinder und Eltern entsandt wurde. Er kündigte an, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, damit die Ärztin nie wieder arbeiten kann. Zudem wies er darauf hin, dass die Schulleiterin in einem Bericht über die Arbeit der Therapeutin mit den Kindern lediglich von „anfänglichen Kommunikationsproblemen“ schrieb, die jedoch überwunden worden seien und dass eine kontinuierliche psychotherapeutische Hilfe etabliert wurde.

Anschließend wies er darauf hin, dass „Dr. Radulovic eine Firma hat, die Gebühren für Musiktherapeuten-Ausbildungskurse erhebt“ und dass dieselbe Ärztin in ihren öffentlichen Profilen seit Tagen an den Staat appelliert, in allen Vorschul- und Schuleinrichtungen eine Musikpsychotherapie-Werkstatt zu eröffnen und Musiktherapeuten einzustellen sowie dafür zu sorgen, dass ihr Unternehmen eine staatliche Institution wird.

Der Vater von Sofia ist der Meinung, dass die Schulleiterin, die für diesen Bericht verantwortlich ist, nicht länger in ihrer Funktion bleiben sollte und dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden müssen. Er betonte auch, dass er die Entscheidung des Elternrats respektiert und dass alle sie respektieren sollten, da sie im Konsens getroffen wurde. „Sie können ihre Trauer nicht am Ort behandeln, an dem sie passiert ist. Dort, wo ich auf meine Sofia gewartet habe“, sagte Negic abschließend.