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Kurswechsel

Alle hielten Atem an“: Trumps Kehrtwende nach Putin-Telefonat

Trump
FOTO: EPA-EFE/CHRIS KLEPONIS

Nach einem Telefonat mit Putin ändert Trump den Ukraine-Kurs radikal. Die europäischen Partner reagieren fassungslos auf die angekündigte amerikanische Zurückhaltung.

Nach einem zweistündigen Telefonat mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Donald Trump eine fundamentale Neuausrichtung der amerikanischen Außenpolitik im Ukraine-Konflikt signalisiert. Wie die New York Times berichtet, informierte Trump seine europäischen Partner darüber, dass die USA künftig weder auf einer 30-tägigen Waffenruhe bestehen noch zusätzliche Sanktionen gegen Moskau verhängen werden. Stattdessen sollen die Konfliktparteien selbst eine Lösung für die kriegerische Auseinandersetzung finden.

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Trumps Rückzugspläne

Das anschließende Gespräch zwischen Trump und dem deutschen Bundeskanzler Merz verlief nach Informationen der BILD-Zeitung noch brisanter als zunächst angenommen. Trump erklärte demnach, die Vereinigten Staaten würden sich aus dem Konflikt zurückziehen, da Russland und die Ukraine nun direkte Verhandlungen führen sollten. Aus deutschen Regierungskreisen wird berichtet, dass „alle den Atem anhielten“ – niemand wagte nachzufragen, welche konkreten Konsequenzen diese Position haben würde.

Diplomatischer Ausweg

In der angespannten Situation schlug Kanzler Merz ein „technical meeting“ (technisches Vorbereitungstreffen) vor, bei dem Unterhändler beider Seiten Friedensgespräche vorbereiten könnten. Trump akzeptierte diesen Vorschlag, was von europäischer Seite als beruhigendes Signal gewertet wurde.

Dadurch konnte vorerst verhindert werden, dass sich die USA vollständig aus dem Konflikt und den Vermittlungsbemühungen zurückziehen.

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