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ERFAHRUNGSBERICHT

AMS will Wienerin nicht vermitteln: „Sie rieten mir, ein Kind zu bekommen“

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Die 21-jährige Wienerin erzählte „Heute“ ihre unglaubliche Geschichte. Kurz darauf meldet sich auch das AMS zu Wort.

Die junge Frau beschrieb, sich wie ein asozialer Jugendlicher und Mensch zweiter Klasse behandelt gefühlt zu haben. „Ich habe einen Lehrabschluss in der Gastronomie, deshalb wollte das AMS mich nach Vorarlberg vermitteln“, so die 21-Jährige gegenüber der „Heute“.

„Beschimpft und niedergemacht“
Sie soll der AMS-Betreuerin versucht haben zu erklären, dass sie bei einem Job am anderen Ende von Österreich ihre Wohnung in Wien verlieren würde. Die Auszahlung des Arbeitslosengeldes wurde der Wienerin mit 15. Juli gestrichen, da sie sich nicht für den Job in Vorarlberg beworben hat.

All dies soll der Mitarbeiterin des Arbeitsmarktservice egal gewesen sein. Diese Tatsache würde sie nicht interessieren: „Von meiner Betreuerin wurde mir nur geraten, dass ich mich vom AMS abmelden soll, wenn mir diese Methoden nicht passen.“

Die AMS-Beraterin soll der 21-Jährigen sogar geraten haben, ein Kind zu bekommen, denn dann müsste sie das AMS vermitteln. „Wie kann sie sowas nur einer 21-Jährigen sagen? Die Frau hat mich von Anfang an beschimpft und niedergemacht“, erzählte die Wienerin weiter.

Offizielle Stellungnahme des AMS
Pressesprecher des AMS Wien, Sebastian Paulick, erklärte gegenüber „Heute“, dass der 21-Jährigen insgesamt sieben Saison-Jobs angeboten worden seien. „Darunter waren drei in Wien und vier in anderen Bundesländern, bei denen auch ein kostenloses Quartier dabei war“, fügte er hinzu.

Die Wienerin soll jedoch den Wunsch geäußert haben, lieber geringfügig in Wien zu arbeiten. Dies sei laut Paulick nicht möglich, da es „ein vollversicherungspflichtiges Dienstverhältnis“ sein müsse.

„In Westösterreich gibt es vermehrt offene Stellen in der Gastronomie. Allerdings wären durch die kostenlosen Quartiere keine Mehrkosten auf Lisa F. zugekommen, wenn sie auch ihre Wohnung in Wien behalten hätte“, so der Pressesprecher weiter.

Auch bezüglich des Rates ein Kind zu bekommen, gab es Antwort vonseiten des Arbeitsmarktservices. Die 21-Jährige soll bei der Beraterin nachgefragt haben, ob es überhaupt möglich sei, in ein anderes Bundesland geschickt zu werden. Die AMS-Mitarbeiterin soll ihr geantwortet haben, dass dies selbstverständlich geht, sofern sie keine anderen Betreuerpflichten, wie z.B. Kinder, hat.