
In der Innenstadt von Ried steht eine Veränderung bevor: Der Billa-Supermarkt am Stelzhamerplatz wird seine Türen schließen. Diese Nachricht ist Teil einer wachsenden Reihe von Supermarktschließungen in verschiedenen österreichischen Städten, die die lokale Wirtschaft und die Versorgung der Bevölkerung beeinflussen.
„Aus erster Hand wurde mir mitgeteilt, dass die Filiale im Februar geschlossen wird“, äußert sich Bürgermeister Bernhard Zwielehner (ÖVP) besorgt über die Entwicklung. Die Schließung des Supermarktes bedeutet nicht nur für die Anwohner, sondern auch für die gesamte Stadt Ried einen Verlust an Nahversorgung.
Zwielehner kritisiert die Entscheidung des Billa-Mutterkonzerns Rewe International AG, der seinen Sitz in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) hat. „Solche Schließungen schwächen unsere Innenstädte“, warnt er und verweist auf ähnliche Fälle in Schärding und Steyr, wo ebenfalls Billa-Filialen geschlossen wurden.
Rewe nimmt Stellungnahme
Rewe hingegen betont, dass die Entscheidungen im Sinne einer ständigen Verbesserung und Weiterentwicklung des Filialnetzes getroffen werden. „Unser Ziel ist es, unseren Kund:innen ein modernes Einkaufserlebnis zu bieten. Bei allen Projekten orientieren wir uns stets an den Gegebenheiten vor Ort sowie den Bedürfnissen der jeweiligen Gemeinde und sind bestrebt, einen wesentlichen Beitrag zum Gemeinschaftsleben und der Lebensinfrastruktur zu leisten“, so die Stellungnahme des Konzerns.
Der Supermarkt am Stelzhamerplatz konnte laut Rewe diese Anforderungen „leider nicht mehr erfüllen“. Nach einer gründlichen Prüfung habe sich der Konzern daher „für eine Schließung des Marktes im ersten Halbjahr 2024 entschieden“.
Suche nach neuen Nahversorger
Während die Suche nach einem neuen Nahversorger für den Standort noch läuft, sollen die Angestellten des Stelzhamerplatzes in andere Filialen wechseln. „Derzeit suchen wir einen Nahversorger als Nachfolger“, so Zwielehner. „Wir versuchen alles und nutzen unsere Kontakte.“
Nichtsdestotrotz gibt es auch positive Nachrichten: „Im ersten oder zweiten Quartal soll beim Stadion-Center in Ried eine Billa-Plus-Filiale eröffnen“, informiert der Bürgermeister. Dies könnte zumindest teilweise den Verlust des Supermarktes am Stelzhamerplatz kompensieren und die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen.
Die Schließung der Billa-Filiale in Ried ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, vor denen Innenstädte in Zeiten des Strukturwandels stehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und welche Maßnahmen ergriffen werden, um die Nahversorgung in der Rieder Innenstadt aufrechtzuerhalten.

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