Ein Masern-Ausbruch in Wien erschüttert die Stadt. Ein Junge ignoriert Quarantäne, besucht Arztpraxis – drei Babys könnten infiziert sein.
In den letzten Jahren haben sowohl weltweit als auch in Österreich die Impfquoten einen deutlichen Rückgang erfahren. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass Krankheiten, die fast als ausgerottet galten, wie die Masern, wieder verstärkt auftreten. Seit den 1960er-Jahren gibt es zwar eine effektive Impfung gegen Masern, dennoch häufen sich die Fälle.
Ein beunruhigendes Beispiel ist ein Vorfall im vergangenen Winter in Ottakring, der für Schlagzeilen sorgte.
⇢ Masernalarm in Ottakring: Junge ignoriert Absonderung!
Eine mit Masern infizierte Person nutzte die Straßenbahn und besuchte unvorangekündigt eine Arztpraxis, wie „Wien heute“ berichtet. Der Fall betrifft einen zehnjährigen Jungen, der trotz eines Absonderungsbescheids, der ihm aufgrund eines Masern-Falls in seiner Schulklasse auferlegt wurde, das Haus verließ, um wegen seiner Symptome einen Arzt aufzusuchen.
Infektionsrisiko in Praxen
In der besagten Praxis, nahe dem Schuhmeierplatz, wurden bereits zuvor zwei weitere Masern-Fälle behandelt, wie Mediziner dem ORF mitteilten. Drei Babys, die sich zur gleichen Zeit dort aufhielten, könnten sich infiziert haben und wurden zur Behandlung mit Immunglobulinen ins Krankenhaus gebracht.
Statistisch gesehen treten bei jedem fünften Kind mit Masern Komplikationen auf. In etwa einem von 1.000 Fällen kann es zu einer lebensbedrohlichen Gehirnhautentzündung kommen, die bleibende Schäden hinterlassen kann. Für diese Erkrankung existieren keine spezifischen Medikamente. Um eine Herdenimmunität zu erreichen und solche Ausbrüche zu verhindern, wäre eine Impfquote von 95 Prozent erforderlich.
⇢ Impflücken in Österreich werden immer größer
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