Politischer Hip Hop aus Österreich ist seit heute wieder aus dem Winterschlaf erwacht.
Der selbsternannte „Tschuschenrapper“ Kid Pex veröffentlicht mit dem Musikvideo zum Lied „Antifašista“ eine kompromisslose Nummer, die eine „klare Kampfansage gegen den enormen Rechtsruck in unserem Land ist“.
„Willkommen im Land der großen Hetzer“
Mit Zeilen wie „Willkommen hier im Land der Berge, Land der großen Hetzer“, „Bevor ich Gaballier höre, begehe ich lieber Suizid“ oder „Österreich, Heute, Krone, Strache, oida, wirklich, wo, wo leb ma?“ bezieht der in Wien aufgewachsene Kroate klar Stellung zur medialen Hetze gegen Flüchtlinge. „Baumgartner, bleib im Stratos, das wär definitiv gescheiter“, „Flüchtlinge verstecken, Abschiebungen blockieren, Grassers Penthouse okuppieren, gemeinsam demonstrieren“, so Kid Pex im Lied, welches bei der gestrigen Opernball-Demo und bei der Akademikerball-Demo erstmals einem größeren Publikum vorgestellt wurde.
Junge Antifaschistin als Hauptdarstellerin
Dabei wird im Video ein Experiment gewagt, welches – vor allem im doch sehr maskulin dominierten Hip-Hop-Bereich – eine Premiere darstellt: Kid Pex leiht der jungen Antifaschistin Petra seine Stimme und sie leiht ihm und dem Musikvideo ihr Gesicht und ihre eigene Interpretation des Liedes.
Votivkirchen-Flüchtlingsrap und Hofer-Parodie
Obwohl sich durch seine größtenteils kroatischsprachigen Raps seine Karriere vor allem am Balkan abspielte, nahm der Wiener „Tschuschenspitter“ immer wieder politische Lieder auf, die für Diskussionen in Östrereich sorgten. Als er die Votivkirchen-Flüchtlinge in der Kirche im Februar 2013 besuchte, bat Adalat Khan, der Anführer der damaligen Flüchtlingsbewegung, Kid Pex und den Wiener A.Geh Wirklich? ein Lied für die Flüchtlinge zu machen. Dieses Lied wurde damals zur Hymne der protestierenden Flüchtlingsbewegung und bekam damals auch Airplay auf einigen Radiostationen sowie auf GoTV. Abgesehen von unzähligen Solidaritäts-Auftritten auf Demos in den letzten Jahren, veröffentlichte Kid Pex 2016 mit dem „Norbert Hofer Trap“ (feat. Topoke) eine Parodie auf den Kandidaten der FPÖ, welches Norbert Hofer selbst auf seinem Twitter-Account als Beispiel für „Hass im Netz“ nannte. „Ich bin gerne auf eurer schwarzen Liste“, konterte der Wiener Tschuschenspitter.
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