Gefälschte Medikamente überschwemmen Österreich und alarmieren Apotheker. Trotz sinkender Mengen bleibt der Wert hoch, was ernste Gesundheitsrisiken birgt.
In Österreich wird die zunehmende Verbreitung gefälschter und illegaler Medikamente zu einem ernsten Problem, das die Apothekerinnen und Apotheker des Landes alarmiert. Im Jahr 2024 wurden 7.147 Sendungen mit insgesamt 378.109 solchen Medikamenten vom Zoll beschlagnahmt, was einen Anstieg der Aufgriffe um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Obwohl die Menge der beschlagnahmten Medikamente um rund 50 Prozent gesunken ist, bleibt der Wert dieser Produkte im langjährigen Durchschnitt auf einem hohen Niveau. Diese Daten stammen aus dem Produktpirateriebericht 2024 des Bundesministeriums für Finanzen.
Raimund Podroschko, der Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer, zeigt sich besorgt über diese Entwicklung. Er warnt davor, dass gefälschte und illegale Medikamente nicht nur wirtschaftlichen Schaden anrichten, sondern auch eine erhebliche Gesundheitsgefahr darstellen können. Diese Produkte werden häufig nicht gemäß den vorgeschriebenen Rezepturen hergestellt und enthalten oft gefährliche Inhaltsstoffe. Im besten Fall sind sie unwirksam.
⇢ Gesundheitsgefahr: Apotheken rufen dieses Produkt zurück
Illegale Arzneimittel
Trotz des Verbots durch das Arzneiwareneinfuhrgesetz bestellen und importieren Privatpersonen diese illegalen Arzneimittel über den Fernabsatz, insbesondere das Internet. Podroschko erklärt, dass diese Geschäfte von skrupellosen Akteuren betrieben werden, die fast vollständig im Untergrund agieren. Die Herstellung, Lagerung und der Transport dieser Produkte erfolgen unter Bedingungen, die den Standards der Pharmaindustrie nicht entsprechen.
Der aktuelle Produktpirateriebericht zeigt, dass Potenzmittel und fruchtbarkeitsfördernde Produkte am häufigsten vom Zoll aufgegriffen werden, gefolgt von Schlaf- und Beruhigungsmitteln sowie schmerz- und entzündungshemmenden Medikamenten.
Podroschko appelliert an die Bevölkerung, Medikamente ausschließlich in Apotheken zu erwerben, da dort Schmuggler und Fälscherbanden keine Chance haben. Er betont, dass das Sicherheitsnetz der Apotheken absolut zuverlässig ist und Kunden dort von Fachleuten umfassend beraten werden.
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