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Arbeitsmarkt: Wenn Migranten Migranten verdrängen

Arbeitslosigkeit löst bei Menschen mit und ohne österreichischen Pass Unbehagen aus. Bei Zugewanderten ist die Panik jedoch höher, da sie als erste in wirtschaftlich schwierigen Zeiten am Arbeitsmarktservice sich auffinden könnten. Mit neu zugewanderten Gruppen solidarisieren sich die Altmigranten nicht, sie sehen sie vielmehr als Bedrohung. Sie sind sich durchaus dessen bewusst, welchen ruf die „Türken“ oder die „Tschuschen“ hierzulande genießen. Sie wissen, dass es sich leichter leben lässt als Migrant aus Ungarn. Wenn man einen Namen hat, der für die Mehrheitsbevölkerung leichter auszusprechen ist oder die äußerlichen Merkmale, wie blonde Haare oder blaue Augen, steigern die Chancen am Arbeitsmarkt.

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Auch wenn Unis, Forschungseinrichtungen und Unternehmen gut aufgestellt sind, wenn es um internationales Wissenschaftspersonal geht, so macht ihnen die Bürokratie und mangelnde Willkommenskultur einen Strich durch die Rechnung.

 

Die Gruppe der Altmigranten, die zwar angekommen ist, jedoch nicht zur Gänze akzeptiert wird, ist auch anfälliger für rechtspopulistische Parteien. Sie hetzen die Migranten gegen einander auf. So sprechen sich Migranten gegen Flüchtlinge aus, hetzen gegen  Zuwanderung, da sie schlecht für den Arbeitsmarkt sei. Weil sie uns die Arbeitsplätze weg nehmen. Parteien, die mit solchen Parolen um Stimmen werben, wollen die Altmigranten damit für sich gewinnen. Dass sie schlecht ausgebildet sind oder benachteiligt werden, dass scheint nicht Teil ihres Wahlprogramms zu sein. Denn wird das Problem nicht behoben, werden die Migranten wieder die ersten sein, die von Kürzungen und Verdrängungen betroffen sein werden.