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Atombunker in Österreich: Preise, Verfügbarkeit und Schutzfunktionen

Symbolfoto. FOTO: iStock/Vladimir Zapletin
Symbolfoto. FOTO: iStock/Vladimir Zapletin

Im Jahr 2024 sorgt in den USA ein unerwarteter Trend für Aufsehen. Der Markt für private Atombunker erlebt einen Boom. Diese Schutzräume, die in verschiedensten Größen und Ausstattungen erhältlich sind, scheinen in Zeiten der Unsicherheit besonders attraktiv.

Von Milliardären zu Mainstream

Lange Zeit galten private Atombunker als Prestigeobjekte der Superreichen. Namen wie Mark Zuckerberg und Bill Gates wurden immer wieder in Verbindung mit derartigen Investitionen genannt. Doch inzwischen steigt das Interesse quer durch die Bevölkerung. Menschen aus verschiedenen Schichten sichern sich für alle Eventualitäten ab.

Ron Hubbard, Eigentümer von Atlas Survival Shelters in Texas, beobachtet diese Entwicklung mit Wohlwollen. Der Ausstieg Russlands aus dem Vertrag gegen Atomwaffentests im Jahr 2023 löste Besorgnis aus, insbesondere hinsichtlich nuklearer, biologischer oder chemischer Angriffe. „Nach dem Angriff auf die Ukraine klingelte mein Telefon alle 30 Sekunden“, berichtet Hubbard.

Preisgestaltung und Experteneinschätzungen

Die Preise für Atombunker variieren erheblich: Die Spanne reicht von erschwinglichen 20.000 US-Dollar bis zu luxuriösen Ausführungen im Millionenbereich. Durchschnittlich investieren Käufer etwa 500.000 US-Dollar. Eine Studie von Blue Wave prognostiziert, dass der Marktanteil von derzeit 137 Millionen US-Dollar bis 2030 auf 175 Millionen US-Dollar wächst.

Experten stehen den tatsächlichen Schutzfunktionen solcher Bunker jedoch skeptisch gegenüber. Brooke Buddemeier, Spezialistin für Strahlungssicherheit am Lawrence Livermore National Laboratory, erklärt, dass das Überleben nach einem nuklearen Einschlag möglich sei. Wichtiger sei es, sich rechtzeitig in geschützte Innenräume zu begeben, um der Strahlung zu entgehen.

Die sogenannten „Atombunker bei Wish bestellt“ bieten also mehr psychologische Sicherheit als realen Schutz. Fachleute raten, sich auf offizielle Informationen zu verlassen, etwa von der Bundeswehr, um sich besser auf mögliche Bedrohungen vorzubereiten.

Atombunker in Österreich

In Österreich gibt es eine Vielzahl von Atombunkern, die ursprünglich für den Fall eines nuklearen Angriffs oder anderer Katastrophen konzipiert wurden. Die genaue Anzahl und Verfügbarkeit dieser Bunker für die gesamte Bevölkerung ist jedoch schwer zu ermitteln. Schätzungen zufolge gibt es rund 30.000 private und öffentliche Schutzräume, aber diese bieten nicht ausreichend Platz für die gesamte Bevölkerung von etwa 9 Millionen Menschen.

Die meisten dieser Bunker sind heute teils veraltet, nicht alle entsprechen den modernen Sicherheitsanforderungen, und viele sind privat oder für bestimmte Einrichtungen vorgesehen. Die staatlichen Bunker, die früher als Schutz für eine größere Zahl von Menschen dienten, sind oft nicht in der Lage, alle Bürger im Fall eines nuklearen Vorfalls oder anderen Katastrophen unterzubringen. Das bedeutet, dass Österreich im Falle eines großflächigen Atomangriffs oder ähnlicher Szenarien nicht ausreichend Schutz für alle Einwohner bieten könnte.