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Wirtschaftspolitik

„Baut in Amerika“: Trump verspricht Zollerleichterungen für die Autoindustrie

US-Präsident Donald Trump verlässt das Oval Office in Washington, DC, und reist nach Florida, 07. März 2025.
EPA-EFE/JIM LO SCALZO

Trumps neue Wirtschaftsstrategie verspricht Zollerleichterungen für die Autoindustrie – allerdings nur für jene, die verstärkt auf amerikanische Produktion setzen.

Die US-Regierung plant Zollerleichterungen für Autohersteller, die verstärkt auf amerikanische Produktion setzen. Präsident Trump wird diese Maßnahmen voraussichtlich bei seinem Besuch in Michigan am Dienstag verkünden, wo er sein erstes Amtsjahrhundert feiern will. Der Bundesstaat beheimatet die drei großen Detroiter Autobauer sowie mehr als tausend bedeutende Zulieferbetriebe. Mehrere Fahrzeughersteller hatten bereits am Montag ihre Erwartung geäußert, dass Trump vor seiner Reise Zollerleichterungen ankündigen werde.

Nach Angaben eines Vertreters des Handelsministeriums sollen Unternehmen, die bereits den 25-prozentigen Importzoll auf ausländisch produzierte Fahrzeuge entrichten, von zusätzlichen Abgaben auf Stahl oder Aluminium befreit werden. Diese Maßnahme soll den Herstellern den zeitlichen Spielraum geben, ihre Lieferketten in die USA zurückzuverlagern.

Geplante Gutschriften

Vor der offiziellen Unterzeichnung wurde bekannt, dass Gutschriften in Höhe von bis zu 15 Prozent des Wertes der in den USA montierten Fahrzeuge geplant sind. Diese könnten mit den Zöllen auf importierte Komponenten verrechnet werden, erläuterte Lutnick gegenüber Journalisten. Fahrzeuge, die zu mindestens 85 Prozent aus US-gefertigten Teilen bestehen, sollen komplett zollfrei bleiben. Diese Regelung werde für alle in den USA produzierenden Autohersteller gelten – auch für ausländische Unternehmen mit US-Produktionsstätten, fügte Lutnick hinzu.

Stufenweise Einführung

Das System soll über einen Zeitraum von drei Jahren stufenweise eingeführt werden, um den Automobilherstellern ausreichend Zeit für den Aufbau amerikanischer Lieferketten zu geben.

Lutnick brachte die Strategie auf den Punkt: Wer zu den Gewinnern gehören wolle, müsse dem Grundsatz „Bauen Sie Ihre Autos in Amerika“ folgen.

Das gestern von Trump unterzeichnete Dekret enthält konkrete Übergangsregelungen für die Autoindustrie. Im ersten Jahr können Unternehmen bis zu 3,75 Prozent des Wertes eines in den USA gebauten Fahrzeugs als Erstattung erhalten, im zweiten Jahr sinkt dieser Wert auf 2,5 Prozent, bevor die Regelung im dritten Jahr ausläuft. Die Erleichterungen gelten ausdrücklich auch für ausländische Hersteller mit US-Werken wie BMW in South Carolina oder Mercedes in Alabama, die auf Importe aus Drittländern angewiesen sind. US-Finanzminister Scott Bessent betonte, die Maßnahmen sollen „wesentlich zur Ausrichtung der amerikanischen Automobilproduktion beitragen“.