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SCHLUSS, AUS, ENDE

Beliebtes Modegeschäft schließt: 1300 Mitarbeiter betroffen

MODEGESCHAEFT
(FOTO: iStock)

Bis zum Ende des Jahres wird der Modekonzern Esprit sämtliche 56 Filialen in Deutschland schließen. Dies führt zur Entlassung von etwa 1300 Mitarbeitenden, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag berichtete. Die Markenrechte des insolventen europäischen Geschäfts werden an den britischen Finanzinvestor Alteri verkauft.

Im Juni meldete die österreichische Esprit-Tochter Insolvenz an, nachdem im Mai die Deutschland-Niederlassung pleitegegangen war und beim Amtsgericht Düsseldorf Insolvenz angemeldet hatte. In Österreich waren 172 Mitarbeitende betroffen, und es wurden gravierende Managementfehler sowie ein massiver Umsatzeinbruch als Ursachen angegeben.

„Von den Managementfehlern in der Gruppe sind sämtliche europäischen Ländergesellschaften betroffen“, teilten Stapf Neuhauser Rechtsanwälte mit. Dies führte dazu, dass nahezu alle Unterstützungsleistungen und Warenlieferungen an die österreichische Tochter unmittelbar eingestellt wurden.

Österreichische Filialen schwer betroffen

Auf dem Höhepunkt ihrer Geschäftstätigkeit in Österreich beschäftigte Esprit mehr als 600 Personen. Doch im Jahr 2023 erzielte die österreichische Tochtergesellschaft bei einem Umsatz von 8,9 Millionen Euro einen operativen Verlust von 4,9 Millionen Euro. Im Gesamtjahr betrug der Umsatz 29,56 Millionen Euro, was einen Rückgang im Vergleich zu 37,4 Millionen Euro im Vorjahr darstellt.

Zur Zeit der Insolvenzanmeldung im Juni betrieb Esprit in Österreich noch zwölf eigene Filialen, während 13 Franchisenehmer 23 weitere Filialen unter der Marke betrieben. Diese Franchisenehmergesellschaften sind jedoch rechtlich eigenständig und nicht Teil der insolventen Esprit Handelsgesellschaft m.b.H.

Auswirkungen in Deutschland und Europa

Der Gläubigerausschuss der sieben insolventen deutschen Esprit-Gesellschaften hat dem Verkauf der Markenrechte an Alteri zugestimmt. Esprit gab an, dass der Finanzinvestor weder das operative Geschäft noch die Filialen oder das Personal übernimmt. Mitarbeiter sowohl in den Filialen als auch in der Zentrale in Ratingen verlieren dadurch ihre Stellen.

Während die Marke Esprit weiter bestehen soll und Produkte unter diesem Label auch in Deutschland angeboten werden, bleibt unklar, in welcher Form dies geschehen wird. Alteri, zu dem auch das Modeunternehmen CBR Fashion mit den Marken Street One und Cecil gehört, übernimmt somit nur die Markenrechte und nicht das operative Geschäft.

Wirtschaftliche Herausforderungen

Die Esprit Europe GmbH und sechs weitere Gruppengesellschaften reichten im Mai einen Insolvenzplan in Eigenverwaltung ein, der am 1. August vom Amtsgericht Düsseldorf eröffnet wurde. Bereits im Jahr 2020 hatte der Konzern ein Schutzschirmverfahren für mehrere deutsche Gesellschaften beantragt, was damals zur Schließung von etwa 50 Filialen und dem Abbau von rund 1.100 Stellen führte.

Esprit, dessen Hauptsitz in Hongkong liegt, ist weltweit in rund 40 Ländern aktiv. Von der aktuellen Insolvenz sind jedoch nur die europäischen Standorte betroffen. Deutschland gilt als bedeutendster Markt des Unternehmens, was das Ausmaß der aktuellen Schließungen unterstreicht.