Die Geschichte des Berge Istra, auch bekannt als die „jugoslawische Titanic“, beginnt in der Zeit, als die Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (SFRJ) eine der fünf führenden Schiffbau-Nationen der Welt war. In den 1960er bis 1980er Jahren entstanden tausende Schiffe, darunter auch über 1000 Stück, die auf den adriatischen Seen erbaut wurden und auf den Weltmeeren ihre unglaublichen Geschichten schrieben.
Berge Istra: Ein technisches Meisterwerk
Unter diesen Schiffen stach eines besonders heraus: Das „Berge Istra“. Als es erbaut wurde, war es das größte und technisch anspruchsvollste Schiff seiner Zeit. Das Schiff wurde im slowenischen Ulanika gebaut und erlangte einen Bekanntheitsgrad, wie kein anderer Dampfer vor ihm. Doch was das Berge Istra so besonders machte, war nicht nur seine Größe oder Technik, sondern die mysteriöse Geschichte seines Untergangs nahe der Philippinen.
Der Stolz einer Nation: Der Bau des Berge Istra
Im Rückblick auf den Bau des Berge Istra wird deutlich, dass dieses Schiff mehr als nur ein Schiff war. Es war ein Zeichen nationalen Stolzes und technischer Meisterleistung, und sein Bau stellte die Stadt Pula auf eine harte Probe. Zwei separate Teile des Schiffes wurden auf zwei verschiedenen Rampen gebaut und mussten dann mit millimetergenauer Präzision zusammengefügt werden – eine riskante und präzise Operation.
Vom Erfolg zum Desaster: Das Schicksal des Berge Istra
In den Monaten nach der Fertigstellung des Berge Istra kündigte der norwegische Unternehmer, der das Schiff bestellt hatte, eine Serie von fünf weiteren Schiffen an. Doch diese Pläne wurden jäh gestoppt, als das Berge Istra Ende Dezember 1975 spurlos verschwand. Das Schiff war auf einer Fahrt von Brasilien nach Japan, und der letzte Funkspruch wurde am 29. Dezember abgesetzt. Danach herrschte Funkstille.
Das Rätsel des verschwundenen Schiffes
Die verzweifelte Suche nach dem vermissten Schiff begann erst zehn Tage nach dem letzten Funkspruch. Trotz intensiver internationaler Anstrengungen blieb das Schicksal des Berge Istra zunächst ungewiss. Dramatische Schlagzeilen dominierten die jugoslawischen Medien, während die Angehörigen der Besatzung zwischen Hoffnung und Angst schwankten.
Ein Hauch von Hoffnung
Am 19. Januar, fast einen Monat nach dem Verschwinden des Schiffs, fand ein japanisches Fischerboot zwei überlebende Besatzungsmitglieder des Berge Istra. Ihre Überlebensgeschichte und die Berichte von Explosionen an Bord des Schiffs lieferten die ersten Anhaltspunkte für das, was passiert sein könnte.
Offene Fragen und fortwährende Spekulationen
Trotz der Aussagen der Überlebenden bleiben viele Fragen bezüglich des Verschwindens des Berge Istra unbeantwortet. Verschiedene Theorien und Spekulationen prägen die Diskussion, von Piratenüberfällen bis hin zu Versicherungsbetrug, doch bis heute konnte keine endgültige Schlussfolgerung gezogen werden.
Das Ende einer Ära
Die Wiedereröffnung des Suezkanals im Juni 1975 führte zum Niedergang der Bedeutung von Megatankern wie dem Berge Istra. Der Bedarf an solchen Schiffen für den Transport von Öl war rückläufig, und die Epoche der Großtanker neigte sich dem Ende zu.
Erinnerungen an den jugoslawischen Titanic
Das Schicksal des Berge Istra bleibt ein tragisches Kapitel in der Geschichte des jugoslawischen Schiffbaus. Obwohl die genauen Ursachen für den Untergang des Schiffs noch immer unbekannt sind, bleibt die Erinnerung an dieses beeindruckende Schiff und seine tragische Geschichte lebendig. Der Berge Istra wird nicht nur als das größte Schiff, das jemals in Jugoslawien gebaut wurde, in Erinnerung bleiben, sondern auch als ein Symbol für den Aufstieg und Fall einer ganzen Industrie.
Folge uns auf Social Media!