Die Beschwerden über Paketzusteller in Österreich nahmen 2024 drastisch zu. Die Schlichtungsstelle verzeichnete einen Anstieg von 42 Prozent.
Im vergangenen Jahr stieg der Unmut der Konsumenten über Handy- und Internetdienstleistungen, doch noch mehr Frust herrschte über die Paketzusteller. Die Schlichtungsstelle 2024 verzeichnete insgesamt 544 Verfahren im Bereich Post, was eine Zunahme von 42 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die meisten Beschwerden richteten sich gegen die Österreichische Post mit 420 Fällen, gefolgt von DPD mit 32 und Hermes mit 31 Verfahren.
Hauptsächlich ärgerten sich die Konsumenten bei den Paketdienstleistern über drei wesentliche Probleme: Es wurde nicht geklingelt, die Sendung landete direkt im Abholshop oder es gab keine Benachrichtigung. Klaus M. Steinmaurer, Geschäftsführer der Regulierungsbehörde RTR, vermutete ein größeres Problem und schlug vor, die gesetzlichen Regelungen zum Schutz der Nutzer zu überdenken, um die Empfängerrechte zu stärken.
Handy- und Internetdienstleistungen
Im Bereich der Handy- und Internetdienstleistungen meldete die Schlichtungsstelle der RTR in Wien 1.659 Fälle, was einen Anstieg von knapp 11 Prozent bedeutet. Davon entfielen 1.583 Fälle auf Telekommunikationsdienste und 76 auf den Medienbereich. Der durchschnittliche Streitwert verringerte sich im Vergleich zu 2023 um etwa 17 Prozent auf 356 Euro. 94 Prozent der Fälle wurden innerhalb von 90 Tagen abgeschlossen. Steinmaurer stellte fest, dass die „Beschwerdelandschaft“ im Telekommunikationssektor in den letzten Jahren zunehmend unspektakulär geworden sei.
Der Marktführer A1 registrierte 2024 insgesamt 749 Verfahren, was einem Anstieg von 20 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Magenta verzeichnete mit einem Anstieg von 8 Prozent und insgesamt 466 Verfahren den zweiten Platz. Die Anzahl der Verfahren bei Drei blieb mit 280 relativ konstant und belegte den dritten Platz. Wie in den Vorjahren war die Anzahl der Verfahren zu Mediendiensten nicht signifikant.
Vertragsschwierigkeiten und Betrugs-SMS
Besonders auffällig war ein Anstieg bei Vertragsschwierigkeiten, insbesondere bei der Anfechtung der Verrechnung von „Servicepauschalen“, wozu 135 Schlichtungsanträge gestellt wurden. Die Meldestelle Rufnummernmissbrauch registrierte 2024 insgesamt 6.365 Meldungen zu Betrugs-SMS, was einem Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht.
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