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MESSERANGRIFF

Bezos droht Haftstrafe, weil Amazon Waffen an Kinder verkauft

FOTO: EPA-EFE/ROBERT PERRY/iStock/Daria Nipot
FOTO: EPA-EFE/ROBERT PERRY/iStock/Daria Nipot

Die britische Innenministerin Yvette Cooper will die Strafen für den illegalen Verkauf von Messern an Minderjährige verschärfen und droht Unternehmen wie Amazon mit bis zu zwei Jahren Haft. Anlass für die Gesetzesänderung ist ein tragischer Fall, bei dem ein 17-Jähriger ein Messer über Amazon erwarb und damit drei Mädchen tötete.

Die britische Innenministerin Yvette Cooper plant, die gesetzlichen Regelungen für den Verkauf von Messern an Minderjährige deutlich zu verschärfen. Künftig könnte Jeff Bezos, der CEO von Amazon, mit einer Haftstrafe von bis zu zwei Jahren rechnen, sollte sein Unternehmen Messer an Personen unter 18 Jahren verkaufen. Diese Gesetzesänderung sieht vor, die bisherige Strafmaßgrenze von sechs Monaten auf zwei Jahre zu erhöhen. Sowohl Küchenmesser als auch verbotene Waffen wie sogenannte Zombie-Messer fallen unter diese Regelung, wie der „Telegraph“ berichtet.

Tragisches Ereignis

Auslöser für diese Initiative war ein tragisches Ereignis im Juli 2024 in Southport als Axel R. einen Taylor Swift Tanzkurs für Kinder stürmte und drei Mädchen erstach. Der damals 17-jährige kaufte über Amazon ein Messer, indem er die Altersüberprüfung umging. Obwohl Amazon keine direkten Verstöße gegen bestehende Vorschriften nachgewiesen werden konnten, sollen künftig bei der Lieferung die Identitäten der Käufer geprüft werden.

Die drei Opfer, die von Axel R. mit einem Messer von Amazon erstochen wurden. FOTO: Merseyside Police
Die drei Opfer, die von Axel R. mit einem Messer von Amazon erstochen wurden. FOTO: Merseyside Police

Ronan’s Law

Diese Gesetzesverschärfung ist Teil von „Ronan’s Law“. Es ist nach Ronan Kanda benannt, einem weiteren Opfer von Messergewalt durch Teenager. Diese hatten ihre Waffen online erworben. Ronan Kandas Mutter sagte im „Telegraph“: „Ohne ordnungsgemäße ID-Kontrollen wäre diese Tragödie nicht möglich gewesen“. Zusätzlich sollen Einzelhändler verpflichtet werden, verdächtige Käufe der Polizei zu melden. Die Regierung prüft außerdem, ob eine Registrierungspflicht für Online-Händler von Messern eingeführt werden soll.