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Smartphone-Verbot

Deutsche Bildungsministerin fordert Handyverbot in Schulen

(FOTO: iStock/dolgachov)
(FOTO: iStock/dolgachov)

Karin Prien, deutsche Politikerin der CDU, fordert in einem Interview ein Verbot von Smartphones in Kindergärten und Volksschulen. Sie betont die Bedeutung des Lesens und Spielens für die kindliche Entwicklung und äußert Bedenken über die zunehmende Nutzung von Technologie bei Kindern.

Die CDU-Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein, Karin Prien, hat sich in einem „Bild“-Interview für ein generelles Smartphone-Verbot in Kindertagesstätten und Volksschulen ausgesprochen. „Ein Kindergartenkind braucht kein Smartphone. Auch für die Grundschule [Anmerkung der Redaktion: Volksschule] denke ich, dass wir ein generelles Handynutzungsverbot ins Auge fassen sollten.“

Nicht von der Technik dominiert

Prien betonte, dass Bildung schon in den ersten Lebensjahren beginne und diese Jahre sollten nicht von der Technik dominiert werden. Die Eltern müssen mit den Kindern sprechen, mit ihnen spielen und am besten jeden Abend zehn Minuten vorlesen. Ich bin ein großer Fan von Märchen. Irgendwann kommt die Kita dazu. Auch dort muss mehr gelesen werden. Dann kommen die Kinder besser in der Schule an.“ Prien sieht auch die Gefahr, dass zu viel Technologiekonsum zu weniger Bewegung führt: „Kürzlich erzählte jemand, er habe ein Kind in einer Gruppe gehabt, das nicht wusste, wie man hüpft. Das kommt, wenn Kinder zu wenig draußen sind. Kinderturnen, Fahrradfahren, Spielplatz. All das ist weniger geworden.“

„Global Education Monitor“

Die Bedenken von Prien werden durch die UNESCO unterstrichen. Laut ihrem „2023 Global Education Monitor“ sollte gegen Störungen durch Smartphones im Unterricht vorgegangen werden. Man solle gegen Störungen durch Smartphones im Unterricht vorgehen, um so das Lernen zu verbessern und Kinder vor Cybermobbing zu schützen“, so die Empfehlung der UNO-Organisation.

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Die Debatte um ein generelles Handy-Verbot in Bildungseinrichtungen wird allerdings unterschiedlich wahrgenommen. Während Prien ein Verbot befürwortet, sieht das österreichische Bildungsministerium in der Digitalisierung eine Chance und hat kein Handynutzungsverbot in Aussicht.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.