Wie beeinflusst unsere eigene Einstellung zum Älterwerden unsere Lebenserwartung? Eine bahnbrechende Studie aus Deutschland hat jetzt unerwartete Antworten gefunden und diese könnten Ihre Sicht auf das Alter komplett verändern.

Wissenschaftler der Universitätsmedizin Greifswald haben in einer aktuell veröffentlichten Studie einen beeindruckenden Zusammenhang zwischen der Einstellung zum Älterwerden und der Lebenserwartung festgestellt. Über einen Zeitraum von 23 Jahren führten sie eine Untersuchung an 2.400 Studienteilnehmer durch, die zu Beginn zwischen 40 und 85 Jahre alt waren. Hierbei konnten sie einen entscheidenden Faktor identifizieren: Das Mindset zum Alter entscheidet maßgeblich mit, wie lange wir leben.
Ziele und Pläne verwirklichen
Die Forschung konnte zeigen, dass Personen, die das Älterwerden mit persönlichen Zielen und Plänen verbinden, ein längeres Leben führen können. „Bis zu 13 Jahre beträgt dabei der Unterschied,“ berichten sie. Dieses Ergebnis erweitert die Ergebnisse einer früheren US-amerikanischen Studie, die bereits einen Zusammenhang zwischen einer positiven Sicht auf das Alter und einer um sieben Jahre erhöhten Lebenserwartung zeigte.
Gerade im Alltag scheint eine solche Einstellung eine große Rolle zu spielen. Wenn wir den Glauben an persönliche Entwicklung und neue Möglichkeiten auch im Alter bewahren, kann dies entscheidend zu einem gesunden und langen Leben beitragen. „Als Erzfeind des gesunden Alterns entpuppt sich die Einstellung, sich selbst zu beschränken, weil es für diesen Plan oder jene Aktivität vermeintlich schon zu spät sei. Menschen lernen ihr ganzes Leben lang negative Bilder vom Alter und neigen deshalb dazu, diese auf sich selbst anzuwenden, wenn sie dann alt sind. Diese Altersselbstdiskriminierung gilt es zu durchbrechen,“ warnt Prof. Wurm.
Die Studie unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit, unsere Einstellung zum Älterwerden zu überdenken und gegebenenfalls anzupassen. Dabei ist es wichtig, auch im Alter stetig Neues zu lernen und sich Ziele zu setzen, um geistig und körperlich gesund zu bleiben. Diese Erkenntnisse sind ein entscheidender Schritt in der Forschung rund um die Alterung und könnten dazu beitragen, wie wir als Gesellschaft mit dem Thema Alter umgehen.
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