Digitale Währungen werden zum Werkzeug für Finanzverbrechen. Die Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen meldet einen Rekordanstieg bei verdächtigen Krypto-Transaktionen.
Kryptowährungen nehmen einen immer größeren Stellenwert in den Ermittlungen der Zentralstelle für Finanztransaktionsuntersuchungen (FIU) ein. Wie die Kölner Behörde mitteilte, wurden im Vorjahr etwa 8700 Verdachtsfälle mit Bezug zu digitalen Währungen wie Bitcoin oder Ethereum registriert. Mit einem Anteil von 3,3 Prozent aller eingegangenen Meldungen wurde damit ein Rekordwert erreicht.
Die in Köln angesiedelte FIU vereint Fachkräfte aus den Bereichen Datenwissenschaft, Recht und Ermittlungswesen, die gemeinsam verdächtige Finanzströme aufspüren. Als Teil des Zolls hat die Behörde den Auftrag, Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen, indem sie Verdachtsmeldungen gemäß dem Geldwäschegesetz auswertet. Aktuell beschäftigt die FIU 528 Mitarbeiter, wobei die Personalstärke bis 2026 auf 719 Planstellen anwachsen soll.
Wachsende Analysetätigkeit
Im vergangenen Jahr bearbeitete die Behörde knapp 266.000 Verdachtsmeldungen und erstellte daraus fast 88.000 Analyseberichte für Ermittlungs- und Sicherheitsbehörden – eine Steigerung von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr.
FIU-Leiter Daniel Thelesklaf betonte: „Digitale Transaktionen sind längst kein Randphänomen mehr, sondern häufig der Ausgangspunkt komplexer Ermittlungsansätze.“ Als Beispiel führte die Behörde einen Fall an, bei dem Gelder von Anlegern über verschiedene digitale und konventionelle Zahlungswege sowie gefälschte Identitäten über Landesgrenzen hinweg transferiert wurden.
Komplexe Ermittlungen
„Die Analyse führte zu Hinweisen auf ein betrügerisches Netzwerk, das durch technische Verschleierungsmethoden besonders schwer zu durchdringen war.“ Bei einem Hauptverdächtigen konnten die Ermittler 44 Bankkonten sowie 8 Konten bei Kryptobörsen (Handelsplattformen für digitale Währungen) nachweisen.
Die FIU unterstrich in diesem Zusammenhang, wie wichtig die internationale Zusammenarbeit mit anderen Behörden sei.
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