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ERMITTLUNGEN AUF HOCHTOUREN

Blutiger Terroranschlag: Behörden gehen aktuell von vier Tätern aus

(FOTOS: zVg., BKA/Wenzel)

Am Montagabend fielen in der Wiener Innenstadt an sechs Tatorten Schüsse. Ein Täter wurde von der Polizei „neutralisiert“, seine Identität ist bereits bekannt. Die Behörden suchen aber noch nach bis zu drei weiteren Tätern.

Während des Anschlags in der Innenstadt in der vergangenen Nacht, wurde einer der Täter laut Polizeipräsident Gerhard Pürstl am Montag um 20:09 Uhr von einem Beamten der WEGA erschossen. Der Terrorist war mit einem automatischen Sturmgewehr, einer Pistole und einer Machete bewaffnete und soll auch eine Attrappe eines Sprengstoffgürtels getragen haben. Die Identität des Mannes konnte zwischenzeitlich festgestellt werden (KOSMO berichtete). Bei dem Terroristen soll es sich um einen 20-jährigen Islamisten mit albanischen Wurzeln handeln. Die Fahndung nach weiteren Tätern läuft unterdessen auf Hochtouren.

Wer sind die Täter?
Die Behörden gehen derzeit von maximal vier Tätern aus, so der Sprecher des Innenministeriums, Harald Sörös. Die Ermittlungen laufen „auf Hochtouren“, hieß es. Über 1.000 Einsatzkräfte sind im Einsatz.

Über den bereits von der Polizei getöteten Täter weiß man bisher, dass es sich bei ihm um Kurtin S., einem Nordmazedonier mit albanischen Wurzeln und um einen IS-Sympathisanten handeln soll. Er war bereits am Radar des Verfassungsschutzes, weil er einer von rund 90 österreichischen Islamisten war, die nach Syrien ausreisen wollten. Im Juli wurde er daran gehindert. Dass er in Wien einen Terroranschlag plante, hatte ihm die Polizei aber nicht zugetraut.

Die Wohnung des Attentäters wurde mit Sprengstoff geöffnet und eine Hausdurchsuchung durchgeführt (KOSMO berichtete). Im Umfeld des Täters wurden bereits weitere Hausdurchsuchungen durchgeführt, mehrere Personen sollen festgenommen worden sein, heißt es aus dem Innenministerium.

Zumindest einer der Täter hat ein vollautomatisches Sturmgewehr verwendet. Laut Videos dürfte es sich dabei um eine Kalaschnikow handeln. Diese gelten in der Full Auto-Version als Kriegsmaterial und fallen laut österreichischem Waffengesetz in die Kategorie A (verbotene Waffen), der Terrorist muss sie sich also illegal beschafft haben.

Wie laufen die Ermittlungen?
Innenminister Nehammer versprach in dem Fall „rasche Aufklärung“. In Wien sind dafür derzeit etwa 1.000 Personen im Einsatz. Die städtische Infrastruktur sowie öffentliche Räume werden gesichert. Das Bundesheer stellte 75 Soldaten für den Objektschutz und Teile des Jagdkommandos zur Terrorismusbekämpfung, sowie auch gepanzerte Fahrzeuge zur Verfügung. Die Polizei hat die Bevölkerung schon Montagabend um Mitwirkung bei der Aufklärung gebeten. Über 20.000 Videos und Fotos wurden der Polizei übermittelt. Gut ein Viertel der Videos wurde schon gesichtet und ausgewertet so Nehammer.