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AUSSCHREITUNGEN

„Böse Kroaten“: Fans werden wegen Nationalisten diskriminiert (VIDEO)

KROATIEN_MATCH_FUSSBALL
(FOTO: zVg.)

Auch nach dem Ende des Fußballspiels ist in Wien unter den Menschen aufgrund der Ausschreitungen einer Handvoll kroatischer Fans ein bitterer Nachgeschmack geblieben. Inklusive WEGA Einsatz. Doch so problematisch ist der Nationalismus unter den jungen Balkanern in Österreich doch gar nicht. Fakt ist, dass diese nur die Minderheit in Wien sind.

Beim gestrigen Länderspiel zwischen Kroatien und Österreich in Wien kam es zu Ausschreitungen auf den Tribünen. Schlussendlich musste die WEGA ausrücken.

Die Ex-Yu-Fanmeile in Wien, die inzwischen in ganz Österreich bekannt ist, füllte am Sonntag wieder einmal die Titelseiten der österreichischen Medien. Aber diesmal ging es nicht um Prügeleien in den Lokalen, Schießereien, Messerstechereien oder Rennen mit frisierten Autos, sondern um ein Fußball-Match. Im Fokus standen diesmal die Ausschreitungen von Rowdys der kroatischen Fußballnationalmannschaften, die im Stadion Nazi-Parolen und Lieder abgespielt haben.

Nationalistisches Vergnügen mit Folgen

Während sich zahlreiche Fans traditionsgemäß entschlossen, das Match ihrer Mannschaften anzuschauen, ohne sich mit Pyrotechnik zu bewaffnen und mit nationalistischen Symbolen und Liedern zu schmücken, war für einen kleinen Teil der Fans genau das das Hauptvergnügen. Doch genau diese Personen, die aus der Reihe tanzen, werden in Österreich verallgemeinert. Plötzlich heißt es, dass alle Balkaner so nationalistisch und brutal sind.

(VIDEO: zVg.)

Die ersten größeren nationalistischen Exzesse ereigneten sich nach dem Spiel Österreich gegen Kroatien. In der zweiten Halbzeit kam es im Wiener Ernst-Happel-Stadion zum plötzlichen Eklat: Einige uneinsichtige Fans der kroatischen Tribüne haben mit Flaschen geworfen und sangen Nazi-Lieder. Als es zum WEGA-Einsatz kam, wurden sie praktisch mit Schlagstöcken aus dem Stadion geschlagen.

Die provokanten Lieder wurden auf kleinen Bildschirmen und sozialen Medien übertragen und irritierten erwartungsgemäß die Öffentlichkeit. Es stimmt schon, dass diese „unschönen Szenen“ nicht nur denjenigen, die wegen des Fußballs, der Geselligkeit und des Spaßes da waren, die Atmosphäre verdarben, sondern auch ein schlimmes Licht auf die kroatische Gemeinschaft in Österreich warfen.

Es ist höchste Zeit diese Vorfälle darauf hinzuweisen, dass eine Minderheit an Menschen, die in einer internationalen Metropole wie Wien aufgewachsen sind und zumeist sogar erst nach dem Krieg im ehemaligen Jugoslawien geboren sind, nationalistische Hassparolen skandieren.

Es gibt eine Lücke, betreffend Identität und Zusammenleben. Österreich ist ein Zuwanderungsland. Hier gibt es viele Identitäten, die natürlich friedlich miteinander leben sollen und das auch tun. Für die Mehrheit der sogenannten „Jugos“ ist Österreich deshalb von Bedeutung, da es ein multi-ethnisches Land ist. Man könne viel vom Balkan-Land lernen, einerseits von der gesellschaftlichen Pluralität andererseits auch von den Fehlern der Politik.

Ein herzliches Beileid an alle, die nicht zu den integrierten Balkanern zählen und für den Nationalismus sind, denn ihr seid die wirklichen Leidtragenden sowohl des Fußballspiels als auch aller anderen Zwischenfälle dieser Art.