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PRESSEKONFERENZ

Corona-Gipfel: Bundesregierung informiert über mögliche Öffnungsschritte

(FOTO: BKA/Andy Wenzel)

Am Freitag trat die Bundesregierung wieder mit Experten, Landes-Chefs und der Opposition zu einem Corona-Gipfel zusammen. Um 15:30 Uhr wird die Öffentlichkeit in einer Pressekonferenz über die neuen Maßnahmen informiert. KOSMO tickert live für euch mit.

Im Vorfeld der Pressekonferenz beklagten sich viele Politiker, Experten und auch Bürger über den derzeit vorherrschenden „Maßnahmen-Fleckerlteppich“ in Österreich. Die Gastronomie ist lediglich in Vorarlberg (wo die Zahlen mittlerweile stark ansteigen) unter strengen Auflagen geöffnet. In allen acht restlichen Bundesländern ist sie seit dem Vorjahr geschlossen und darf lediglich Take-Away sowie Lieferungen anbieten. Im Osten Österreichs (Wien, Niederösterreich und Burgenland) gilt derzeit ein harter Lockdown rund um die Uhr. Ab 19. April wird das Burgenland jedoch teilweise wieder geöffnet: Schulen, Handel und körpernahe Dienstleister dürfen wieder öffnen. Im Rest Österreichs sind diese Institutionen nach wie vor geöffnet.

Die Zeichen für weitere vorsichtige Öffnungsschritte stehen gut. Erst vor kurzem hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz betont: „Die Freiheit ist zum Greifen nah“. Und weiter: „Mit einer Million Impfdosen, die nun schon ab dem 26. April geliefert werden, können wir den Impfplan massiv beschleunigen und so auch früher zur Normalität zurückkehren!“ Der Kanzler will deswegen weiter an einem Weg der Öffnungen statt Verschärfungen arbeiten.

Kanzler Kurz über den Impfplan
Ende April werden Polizistinnen und Polizisten geimpft sein. Eine Gruppe, die wie Kurz sagt, besonders schützenswert sei. Ein Drittel derer, die eine Impfung in Österreich wollen, sind geimpft, sagt Kurz; über 50 Prozent der Über-65-Jährigen seien bereits geimpft. Zum Bezirk Schwaz in Tirol sagt Kurz, dass die Inzidenz auf 60 gefallen sei, „die Impfung hat also ihre Wirkung“, sagt der Bundeskanzler. Die Rückkehr zur Normalität sei also realistisch für den Sommer.

Lockdown-Ende in Sicht
„Das regionale Vorgehen hat sich als absolut richtig herausgestellt“, so Kurz. In drei Bundesländern sei jedoch ein Lockdown notwendig gewesen – Burgenland wird ab Montag wieder Öffnungsschritte setzen. Anfang Mai wünscht sich der Bundeskanzler ein Ende des Lockdowns in Wien und Niederösterreich.

Bis Ende nächster Woche soll die neu eingesetzte Öffnungskommission die neuen Sicherheitskonzepte für die komplette Öffnung der Gastronomie, der Hotels, sowie für Veranstaltungen indoor und outdoor, außerdem für Sport und Kultur ausarbeiten. Alle Branchen sollen gleichzeitig öffnen, um nicht mehr gegeneinander ausgespielt zu werden. „Unser Ziel ist es, in allen Bereichen Öffnungsschritte zu setzen“, erklärt Kurz. Ein konkretes Öffnungsdatum soll noch folgen. Die Maske wird aber eine große Rolle spielen, ebenso wieder der „Grüne Pass“. „Wir haben schon vieles hinter uns und wir sind auf den letzten Metern. Die Freiheit ist zum Greifen nahe, wir müssen aber auch mit Vorsicht und behutsam vorgehen“, so Kanzler Kurz abschließend.

Vizekanzler Werner Kogler, der bis zur Angelobung des neuen Gesundheitsministers Wolfgang Mückstein auch das Gesundheitsressort führt, ergänzt: „Wenn wir verantwortungsvoll öffnen wollen, dann wird man in den Bereichen Sicherheitsmaßnahmen haben müssen. Es kann durchaus in den Branchen unterschiede Geben. Wir wollen aber beim Konzept des Reintestens bleiben“.

Professor Oswald Wagner, Vizerektor der MedUni Wien betonte außerdem die Sinnhaftigkeit von betrieblichen Testungen: „Es gibt Gruppen, die nicht zum Testen gehen“, sagt Wagner. Nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie nicht um das Angebot wissen. So könnte man diese Gruppen ebenfalls erreichen und „damit könnte man Infektionen verhindern“.