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RISIKOGEBIETE

Corona-Hotspots: Balkanländer bald auf der roten Liste? (GRAFIK)

(FOTO: iStockphoto, Wikimedia Commons)

Die Corona-Zahlen am Westbalkan steigen. Deutschland hat bereits einige Staaten zu Hochrisikogebieten erklärt. Österreich hält sich bis dato noch zurück.

Bereits Anfang des Monats warnte die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) davor, dass knapp 40 Prozent der Reiserrückkehrer infiziert nach Österreich zurückkommen. Vor allem die Balkanländer führten die Statistiken an. Zuletzt war es der Kosovo, aus welchem fast jeder Zweite mit dem Coronavirus angesteckt zurückreiste.

Weiters sorgte der Balkan wegen gefälschter PCR-Tests für europaweite Schlagzeilen. In den Fake-Laboren wurden Falsifikate für mehrere hundert Euro verkauft. Mit diesen reisten unzählige Menschen zurück in die EU und schleppten so das Virus ein, so Schweizer Gesundheitsbehörden. Insgesamt 100 Personen wurden wegen Dokumentfälschung verhaftet.

Neuinfektionen & 7-Tage-Inzidenz
Vor allem im Kosovo war die Lage während der Sommerferien mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 700 alarmierend. Mittlerweile ist sie auf immer noch sehr hohe 490 Infektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche gesunken. Eine ähnliche Spitze erlebten auch Montenegro und Nordmazedonien, wo die Kurve seit Ende August auf sehr hohem Niveau abgeflacht ist und nun langsam sinkt.

Einen steilen Negativ-Trend verzeichnet Serbien. Dort beläuft sich die 7-Tage-Inzidenz auf 325 weshalb das Balkanland auf diversen Corona-Karten bereits dunkelrot eingefärbt wurde. Ebenso steigende Zahlen gibt es in Slowenien. Dort ist der Anstieg jedoch weniger exponentiell als in Serbien. Bosnien-Herzegowina und Kroatien befinden sich auf einem ähnlichen Niveau wie Österreich.

Impfbereitschaft stagnierte
Serbien startete im europäischen Vergleich sehr schnell mit Massenimpfungen, da sie sehr schnell mit dem chinesischen und russischen Serum zu immunisieren begannen. Die Bereitschaft sank jedoch seither stark und die Durchimpfungsrate ist am Balkan sehr ungleich verteilt.

Slowenien46,45 Prozent
Serbien42,44 Prozent
Kroatien41,45 Prozent
Montenegro31,67 Prozent
Nordmazedonien30,65 Prozent
Kosovo21,90 Prozent
Bosnien-Herzegowina17,38 Prozent

Bald auf roter Liste?
Bis Mitte Juni orientierte sich Österreich bei der Risikobewertung der Reiseländer am ECDC-System der EU. Seither stieg man auf die Liste des deutschen Robert-Koch-Instituts (RKI) um. Seit 5. September befindet sich Serbien zusammen mit Albanien auf der RKI-Liste der Hochrisikogebiete. Nun stellt sich die Frage, ob Österreich die beiden Balkanländer ebenfalls auf die rote Liste setzen wird. Eine Entscheidung diesbezüglich wird vielleicht bereits am Mittwoch bei der Konferenz zwischen der Bundesregierung und den Landeshauptleuten geben.