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GESUNDHEIT

Corona-Krise: Wie kann man in der Isolation gesund bleiben?

Wie überwindet man den Schock aufgrund des Ausfalls der normalen Aktivitäten?
Die Fortsetzung der Alltagsgewohnheiten und –routinen verringert das Gefühl, dass das normale Leben unterbrochen ist. Am wichtigsten ist die morgendliche Routine, vor allem in Familien mit Kindern. Ein regelmäßiger und guter Schlaf, ein gesundes, proteinreiches Frühstück mit Obst und Gemüse, ohne Zucker und Fette gibt Energie und erhöht die Produktivität. Die Isolation ist die richtige Zeit für die Erledigung von Dingen, die wir aufgrund von Zeitmangel immer hinausgeschoben haben. Jetzt ist der richtige Moment, um unnötige Sachen auszusortieren und den Wohnraum neu zu organisieren. Es ist Zeit, Bücher zu lesen und mit Freunden zu telefonieren, aber vor allem sollte man sich Zeit für sich selbst nehmen, für seine eigenen Ziele und Wünsche. Am wichtigsten ist es, innere Ruhe und Geduld zu bewahren. Jeder Tag sollte produktiv sein, ohne Langeweile und negative Gedanken.

Meinen Sie, man sollte in völliger Abgeschiedenheit von der Welt leben, bis das alles vorbei ist?
Nein, das meine ich nicht. Ein täglicher, sicherer Spaziergang ist jedem zu empfehlen. Natürlich im Einklang mit den vorgeschriebenen Regeln. Das heißt, man muss beginnen, indem man seinen Tag plant, man sollte genau aufschreiben, was man wann tun könnte. Es ist schädlich, ganze Tage vor dem Fernseher und mit dem Telefon in der Hand zu verbringen, und man sollte auf keinen Fall ununterbrochen Nachrichten über die Krankheit und die Todesraten hören. Ich empfehle den Lesern: Bewahren Sie Ihren Humor, lachen Sie gemeinsam mit Ihren Mitbewohnern und Freunden! Vermeiden Sie direkte Kontakte und freuen Sie sich auf den Tag, an dem all dies vorbei ist.

„Für Kinder ist die Isolation am schwersten, denn auf einmal gibt es keinen Kindergarten, keine Schule, keinen Spielplatz, keine Freunde.“

Aber was ist mit den chronisch Kranken, die als Risikogruppe bezeichnet werden?
Für die chronisch Kranken ist diese Pandemie am schwersten. Diejenigen, die jünger, aber chronisch krank sind, sollten Kontakt mit ihrem Hausarzt aufnehmen und seinen Rat einholen, ob und wie sie in die Arbeit gehen können oder ob es klüger ist, mit einem Attest zu Hause zu bleiben. Das hängt davon ab, wie sie zu ihrem Arbeitsplatz kommen, mit dem Auto oder mit einem öffentlichen Verkehrsmittel, mit wie vielen Menschen sie zusammenarbeiten usw. Ältere Menschen und chronisch Kranke sollten ausschließlich zu Hause bleiben, d.h. sie sollten nicht hinausgehen. Aufgrund des schlechten klinischen Verlaufs, des Mangels an Masken und Desinfektionsmitteln sowie an Pflegern sind ältere Menschen am gefährdetsten. Für sie ist es am wichtigsten, dass sie zu Hause bleiben und jemanden bitten, für sie Lebensmittel und Medikamente einzukaufen.

Die Kommunikation mit dem Hausarzt wurde sehr vereinfacht und erleichtert, ist das so?
Ich erinnere an eine Tatsache, die den meisten sicher bewusst ist: Seitdem die Ausgangsbeschränkungen eingeführt wurden, werden Rezepte in ganz Österreich telefonisch oder elektronisch ausgestellt (ohne Besuch in der Ordination). Die Ärzte leiten sie an die Apotheken weiter, wo die Medikamente problemlos abgeholt werden können.

Haben Sie einen Rat für Eltern?
Kinder werden am seltensten krank, aber sie sind gute Überträger von Covid-19. Für die Kleinen ist die Isolation wahrscheinlich am schwersten, denn auf einmal gibt es keinen Kindergarten, keine Schule, keinen Spielplatz und keine Freunde. Es ist sehr wichtig, die Tage in der Isolation mit Kindern kreativ zu gestalten. Es ist sehr nützlich zu versuchen bzw. es zu schaffen, dass die Jüngsten am Morgen denselben Rhythmus haben wie auch in der Schulzeit, dass sie rechtzeitig schlafen gehen und am Morgen so früh aufstehen wie auch vor der Isolation. Am Morgen muss man gleich mit den Stunden beginnen, sei es mit Unterricht, sei es mit kreativer Arbeit. Alle 45 Minuten sollte man wie auch in der Schule eine Pause für einen Zeichentrickfilm oder ein Spielchen machen. Ich weise darauf hin, dass man nicht mehr Süßigkeiten und Knabbereien kaufen sollte als früher, nur weil die Kinder jetzt zu Hause sind. Man kann den kleinen Kindern erlauben, ihre Freunde in Videoanrufen zu treffen. Und schließlich sollte man auf alle möglichen Arten versuchen, die positiven Seiten der Isolation zu sehen und sie den Kindern zu erklären, egal, wie schwer das den Erwachsenen fällt.

Kontakt:
Dr. Milena Copanović
Collmanngasse 5/6/1
1100 Wien
Telefon: 01 6880437

Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.