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„KEINE EINNAHMEN, NUR AUSGABEN“

Corona-Lockdown: Müssen Mitarbeiter dieser Branche um ihr Urlaubsgeld zittern?

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Symbolbild (FOTO: iStock)

Im Burgendland werden ab 19. April wieder erste Öffnungsschritte gesetzt. Doch Wien und Niederösterreich bleiben auch weiterhin im Lockdown. Das bringt eine Branche jedoch in eine ziemliche Notlage.

Wie das Covid-Prognose-Konsortium in seiner heutigen Prognose bekanntgab, hat die dritte Welle der Corona-Pandemie offenbar ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht. Doch in vielen Ländern, darunter auch Österreich, breitet sich das Virus nach wie vor mit großer Geschwindigkeit aus – mit weitreichenden Folgen für bestimmte Branchen.

Aktuelle Corona-Lage im Land
Die Zahl der Corona-Fälle lag in Österreich in den vergangenen Tagen stets unter einem Wert von 3.000. Allerdings bleiben die Neuinfektionen weiterhin auf einem hohen Niveau. So wurden in den letzten 24 Stunden österreichweit erneut über 2.600 neue Corona-Fälle registriert. Alleine auf die Bundeshauptstadt Wien sind über 660 Neuinfektionen zurückzuführen, gefolgt von Oberösterreich (555) und Niederösterreich (460).

Im Burgenland ist die Zahl der Neuinfektionen derzeit am niedrigsten. „Nur“ 69 Corona-Fälle wurden dort innerhalb der letzten 24 Stunden vermeldet. Aufgrund der sinkenden Corona-Fälle wird das Burgenland den Lockdown daher auch beenden und ab dem 19. April wieder erste Öffnungsschritte setzen. Landeschef Hans Peter Doskozil stellte dabei klar, dass nicht nur die Schüler in den Präsenzunterricht zurückkehren werden, sondern auch der Handel wieder aufsperren wird.

„Handel kein Corona-Hotspot“
Dieser Öffnungsschritt für den Handel geschieht sehr zur Freude von Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will: „Wir sind Hans Peter Doskozil für diesen Schritt sehr dankbar, denn der Handel hat immer bewiesen, dass er kein Corona-Hotspot ist“, so Will. In Wien und Niederösterreich sieht die Lage für die Geschäfte dagegen aber weniger rosig aus: Bis 2. Mai wurde der Lockdown in den beiden Bundesländern verlängert, der Handel ist dort aber schon seit Ostern dicht.

Wann die Geschäfte hier wieder öffnen können, ist nicht genau bekannt. Und das bringt viele Unternehmen in eine finanzielle Notlage. Viele Händler kämpfen nämlich immer mehr um ihre Existenz und wissen oft nicht, wie sie noch die Gehälter ihrer Mitarbeiter zahlen sollen. Im Juni bzw. Juni wartet dann noch eine doppelte finanzielle Hürde auf die Unternehmen: Das Urlaubsgeld für ihre Mitarbeiter!  Doch das könnte heuer ordentlich wackeln.

LS

„Keine Einnahmen, nur Ausgaben“
„Mich rufen sehr viele Händler an, die verzweifelt sind. Sie wissen nicht, wie sie ihren Mitarbeitern das doppelte Gehalt zahlen sollen, wenn sie geschlossen bzw. keine Einnahmen, sondern nur Ausgaben haben“, erzählt der Handelsverband-Geschäftsführer. Die fehlende Perspektive auf eine baldige Öffnung sei ein weiterer Grund, womit viele Unternehmen aktuell zu kämpfen haben.

Doch daran könnte sich schon bald etwas ändern. Am morgigen Freitag findet nämlich der nächste große Corona-Gipfel im Bundeskanzleramt statt und Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) könnte dort erste konkrete Öffnungsschritte und das Ende der Osterruhe ansagen. Rainer Will hofft, dass „zumindest in Niederösterreich bald wieder aufgesperrt“ wird.

Quellen und Links: