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Oh Tannenbaum...

Darum stellen wir einen Christbaum auf

(FOTO: iStock/romrodinka)
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Seit mehr als zwei Jahrhunderten ist er in Österreich der unbestrittene Mittelpunkt des Weihnachtsfestes und findet sich in etwa 75% der heimischen Wohnzimmer wieder. Doch woher kommt eigentlich diese Tradition und was hat sie mit einer Berliner Dame jüdischer Herkunft zu tun?

Die Geschichte des Christbaums in Österreich beginnt 1814 in Wien, genauer gesagt im Salon der Fanny von Arnstein, einer Berlinerin jüdischer Herkunft. Hier wurde der erste historisch belegte, geschmückte Christbaum aufgestellt. Nur zwei Jahre später zog die deutsche Protestantin Henriette von Nassau Weilburg, die in die Habsburger-Familie eingeheiratet hatte, nach und ließ eine Tanne im Festsaal ihres Palais aufstellen. Von da an verbreitete sich der Brauch des weihnachtlichen Nadelbaums in ganz Österreich und ist heute fester Bestandteil des Festes.

Immer weniger Lametta

Doch was wäre ein Christbaum ohne seinen festlichen Schmuck? Besonders das Lametta, das an glitzernde Eiszapfen erinnern soll, hat eine lange Tradition. Es wurde im 17. Jahrhundert in Deutschland erfunden und hat seither seinen festen Platz in der weihnachtlichen Dekoration. Doch da es in der traditionellen Stanniol-Variante Blei enthält und nicht biologisch abbaubar ist, ist es in Zeiten wachsenden Umweltbewusstseins etwas in Vergessenheit geraten. Doch keine Sorge, für alle, die nicht auf den Glanz verzichten wollen, gibt es umweltfreundlichere Varianten ohne Blei.

Der Christbaum ist nicht nur in den österreichischen Wohnzimmern ein fester Bestandteil, sondern hat auch auf internationaler Ebene seine Spuren hinterlassen. So steht bereits zum 26. Mal ein österreichischer Christbaum im EU-Parlament in Brüssel. Der diesjährige Baum kommt aus Hafnerbach im Dunkelsteinerwald und hat somit einen profanen Plastikbaum abgelöst, der zuvor das Parlament geschmückt hatte.

Plastikbaum oder Echter?

Interessanterweise können sich laut einer aktuellen Umfrage von Marketagent 45 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher gut vorstellen, ihre Geschenke unter einen wiederverwendbaren Plastikbaum zu legen. Doch der echte Baum hat nach wie vor die Nase vorn.

Der beliebteste Baum in unseren Breiten ist die Nordmanntanne, die fast 80 Prozent des Marktes ausmacht. Sie überzeugt durch ihre langen, weichen Nadeln und ihren gleichmäßigen Aufbau. Die Blaufichte, mit einem Marktanteil von 10 bis 15 Prozent, punktet hingegen mit ihrem dichten, spitzen Nadelkleid und einem intensiven Duft. Wer sich das lästige Aufsammeln herabfallender Nadeln ersparen will, sollte auf Tannen oder frisch geschlagene Fichten setzen.

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So bleibt dein Baum lange grün

Nach dem Kauf empfiehlt es sich, den Baum vom Händler frisch anschneiden zu lassen. Dadurch hat der Baum die Möglichkeit, sich selbst von unten mit Wasser zu versorgen. Es ist wichtig, ausreichenden Wasser in den Christbaumständer zu füllen, da Nordmanntannen täglich ein bis zwei Liter Wasser verdunsten können. Zusätzlich kannst du die Nadeln täglich mit einem Wasserzerstäuber besprühen – aber nur, wenn keine elektrische Beleuchtung am Baum angebracht ist.

So steht er nun da, der Christbaum. Ein Symbol der Weihnachtszeit, das uns Jahr für Jahr aufs Neue verzaubert. Ob groß oder klein, mit Lametta oder ohne, echter Baum oder Plastik – er ist und bleibt der strahlende Mittelpunkt zur Weihnachtszeit.