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RATHAUS

Das Kinder- und Jugendparlament trifft auf die Stadtpolitik im Rathaus

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Stadt Wien/ Martin Votava

Heute versammelten sich die 60 Delegierten des Wiener Jugendparlaments und 235 Kinder des Wiener Kinderparlaments im Rathaus, um gemeinsam mit Stadtpolitiker*innen die Kinder- und Jugendstrategie 2025–2030 mitzugestalten. Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 20 Jahren diskutierten engagiert ihre Anliegen und forderten im Dialog mit 9 Stadt- und Gemeinderät*innen politische Stellungnahmen zu zentralen Themen.

„Heute macht ihr Politik – für eure Zukunft und für ein Wien, das noch kinder- und jugendfreundlicher wird. Eure Ideen sind nicht nur wichtig, sie sind entscheidend! Ihr seid die Architekt*innen, Drehbuchautor*innen und Komponist*innen dieser Stadt. Heute geht es darum, eure Stimme zu erheben, um Wien zur kinder- und jugendfreundlichsten Stadt der Welt zu machen. Gemeinsam gestalten wir eine Zukunft, in der eure Visionen gehört werden und echte Veränderungen passieren. Denn Wien braucht euch – eure Kreativität, euren Mut und eure Entschlossenheit“, betonte Vizebürgermeister und Jugendstadtrat Christoph Wiederkehr in seiner Eröffnungsrede. Er betonte Wiederkehr außerdem, dass die Ideen der Kinder und Jugendlichen direkten Einfluss auf die zweite Kinder- und Jugendstrategie der Stadt haben werden.

„Gemeinsames Mitgestalten an den Geschicken der Stadt bedeutet aktiver Teil eines Großen und Ganzen zu sein. Gerade für die Mädchen in unserer Stadt ist das Kinder- und Jugendparlament eine großartige Möglichkeit ihren Anliegen gleichberechtigt und laut Gehör zu schaffen. Denn die Stadt Wien ist die Stadt der Möglichkeiten und Chancen für Mädchen und junge Frauen.“, so Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Katrin Gaàl.

Stadt Wien/ Martin Votava

Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an der Stadtpolitik

Das Wiener Kinder- und Jugendparlament bietet jungen Menschen eine direkte Möglichkeit, ihre Ideen einzubringen und politische Entscheidungen aktiv mitzugestalten. Nach den Begrüßungsworten von Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr bereiteten sich die Kinder und Jugendlichen in interaktiven Spielen in Kleingruppen gemeinsam mit ihren Workshop-Leitungen auf die Diskussion mit der Stadtpolitik vor.

„Es ist bemerkenswert, mit welcher Ernsthaftigkeit Die Kinder und Jugendlichen zum Teil sehr komplexen Themen wie die psychosoziale Versorgung in unserer Stadt diskutieren. Das unterstreicht aber auch, wie wichtig es ist, genau solche Zukunftsthemen gemeinsam mit ihnen und eben nicht über ihre Köpfe hinweg durchzudiskutieren. Ich bin wirklich stolz auf alle Teilnehmer*innen, das ist großes Kino.“, so Gesundheits- und Sportstadtrat Peter Hacker.

Nach einer gemeinsamen Mittagspause stellten sich die neun anwesenden Stadt- und Gemeinderätinnen den Fragen der jungen Delegierten. Die heutigen Diskussionen liefern wertvolle Impulse für die neue Kinder- und Jugendstrategie der Stadt Wien. Um die Vielfalt der Themen aus allen Lebensbereichen der jungen Generation zu berücksichtigen, waren für die Ausschüsse Vertreter*innen aller Geschäftsgruppen der Stadtregierung anwesend:

  • Arbeit und Wirtschaft – Stadtrat Peter Hanke/ Gemeinderätin Katharina Weninger
    Senkung der Lebenserhaltungskosten, bessere Bezahlung für Zivildienstleistende, sichere Arbeitsplätze für Jugendliche uvm.
  • Demokratie, Teilhabe und Inklusion – Gemeinderätin Nina Abrahamczik
    Erleichterter Zugang zur Staatsbürgerschaft, Wahlen für alle, verstärkte politische Inklusion uvm.
  • Frauen, LGBTQI+, Gleichberechtigung – Stadträtin Kathrin Gaál
    Präventionsarbeit gegen Gewalt, Gutscheine für Menstruationsprodukte, Frauen und Behindertenquoten in Betrieben uvm.
  • Gesundheit und Soziales – Stadtrat Peter Hacker
    Zukunft des Gesundheitssystems sichern, einfacherer Zugang zu psychischer Hilfe, kostenlose Verpflegung für Jugendliche und bezahltes Mittagessen für Lehrlinge uvm.
  • Klima, Natur und Umwelt – Stadtrat Jürgen Czernohorszky
    Sozial gerechte Klimaförderungen, bessere Mülltrennung in Wohnanlagen, Erhalt der Donauinsel als frei zugänglichen Naturraum uvm.
  • Öffentlicher Raum und Mobilität – Gemeinderat Jörg Neumayer
    Mehr autofreie Zonen, Ausbau von Fahrradwegen, mehr Grünflächen für Sport, Ausbau von Spielstraßen uvm.
  • Bildung und Schule – Gemeinderätin Dolores Bakos
    Mehr Demokratiebildung an Schulen, ein eigenes Schulfach für Berufsorientierung, Stärkenförderung an Schulen, Maßnahmen gegen Leistungsdruck uvm.
  • Freizeit und Kultur – Gemeinderätin Marina Hanke
    Mehr Sicherheit im Internet, Ausbau von Treffpunkten für Jugendliche und Spielplatz-Angebote, zugängliche und bezahlbare Sportmöglichkeiten uvm.
  • Gemeinschaft und Sicherheit – Gemeinderätin Dolores Bakos
    Maßnahmen gegen Rassismus und Mobbing, bessere Beleuchtung öffentlicher Plätze für mehr Sicherheit uvm.

Intensiver Vorbereitungsprozess

Die Jugendlichen, die sich im Herbst online für die Teilnahme am Parlament anmelden konnten, bereiteten sich seit Dezember in zwei Sitzungen intensiv auf ihre Themen vor. Die Kinder des Kinderparlaments, die sich aus Vertreter*innen von einem Kindergarten und jeweils einer Klasse bis zur 8. Schulstufe zusammensetzen, entwickelten ihre Anliegen in jeweils drei Workshops an ihren Schulen und im Kindergarten. Grundlage für die Themenschwerpunkte waren die Ergebnisse einer von Wienxtra beauftragten Kinder- und Jugendstudie aus dem Vorjahr.

Stadt Wien/ Martin Votava

Nächste Schritte: Verankerung in der Kinder- und Jugendstrategie

Beim Abschlusstermin im Wiener Rathaus am 10. April 2025 werden die gesammelten, verschriftlichten Themen an die Stadtregierung übergeben und sollen in weiterer Folge in die neue Kinder- und Jugendstrategie der Stadt Wien für die Jahre 2025-2030 integriert werden.  Der Prozess zur Erstellung der Kinder- und Jugendstrategie 2025-2030 wird von der Koordinationsstelle Junges Wien (Wienxtra und Stadt Wien) geleitet. „Mit dem Kinder- und Jugendparlament schaffen wir eine Plattform, die jungen Menschen eine echte Stimme gibt. Ihre Anliegen werden gehört und fließen direkt in die Stadtpolitik ein“, so Benjamin Schmid, Leiter der Koordinationsstelle Junges Wien bei Wienxtra.