Der einst weltbekannte Hersteller von Frischhaltedosen, Tupperware, steht kurz vor dem finanziellen Zusammenbruch. Diese Woche könnte das Unternehmen aus Orlando, Florida, offiziell Insolvenz anmelden, wie „Bloomberg“ unter Berufung auf informierte Kreise berichtet. Noch im Laufe dieser Woche sei mit einem Antrag auf Gläubigerschutz zu rechnen, so die Agentur weiter.
In den 1950er-Jahren erlangte Tupperware durch die berühmten „Tupperpartys“ Ruhm und Bekanntheit. Diese Verkaufspartys, bei denen Freunde und Bekannte zu Präsentationen der praktischen Haushaltsprodukte eingeladen wurden, erwiesen sich über Jahrzehnte als äußerst erfolgreich. Doch diese Zeiten scheinen nun endgültig vorbei zu sein.
Das Unternehmen steckt tief in der Krise. Heute belaufen sich die Schulden der Marke auf rund 700 Millionen Euro. Trotz eines kurzfristigen Umsatzanstiegs während der Corona-Pandemie verzeichnete Tupperware in den letzten Quartalen erhebliche Einbußen und kämpft mit finanziellen Schwierigkeiten.
Unternehmen in der Krise
Den Vorbereitungen für die bevorstehende Insolvenz gingen langwierige Verhandlungen mit Kreditgebern voraus. Eine offizielle Stellungnahme von Tupperware blieb bislang aus. Bereits im März warnte das Unternehmen vor drohenden Liquiditätsproblemen und äußerte Zweifel an der Fortführung des Betriebs.
Diese Unsicherheiten spiegeln sich auch an der Börse wider: Die Aktie des Unternehmens verlor nach Bekanntwerden der neuesten Entwicklungen im nachbörslichen Handel 15,8 Prozent an Wert. Zuvor hatte sie im regulären Handel bereits um 57 Prozent nachgegeben.
Während sich der Einzelhandel zunehmend ins Internet verlagert hat, blieb Tupperware seiner traditionellen Verkaufsstrategie treu. Der Fokus auf die klassischen Tupperpartys und die relativ hohen Preise erwiesen sich gegenüber der wachsenden Konkurrenz durch Online-Giganten wie Amazon und Alibaba als nachteilig.
„Partys sind noch immer unser Verkaufsmodell“, betonte der damalige Konzernchef Rick Goings im Jahr 2017 im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Er hob hervor, dass persönliche Empfehlungen durch Freunde und Verwandte gerade für junge Käufer wichtig seien. „Derzeit haben wir fast nur Partys“, fügte er hinzu.
Tupperware, 1946 gegründet, durchlebt derzeit seine schwerste Krise. Trotz seines ikonischen Status und der Unverwechselbarkeit seiner Produkte scheint das Unternehmen den Wandel der Zeit nicht mitgegangen zu sein. Die aktuellen Entwicklungen zeichnen ein düsteres Bild für die Zukunft des einstigen Marktführers im Bereich der Frischhaltedosen. Tupperware reagierte bislang nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme. Die Zukunft des Unternehmens bleibt daher ungewiss.
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