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Fußgängerzonen

Dieser beliebte Urlaubsort verbannt Autos aus dem Stadtbild

Fußgänger Zone
FOTO: iStock/Detailfoto

Paris wagt einen radikalen Schritt: Tausende Straßen sollen autofrei werden. Die Entscheidung stößt auf gemischte Reaktionen und könnte die Stadtlandschaft verändern.

In einer richtungsweisenden Bürgerbefragung in Paris entschied sich die Bevölkerung kürzlich dafür, zahlreiche Straßen der Stadt zukünftig für den Autoverkehr zu sperren. Diese Entscheidung könnte zur Schaffung von 500 neuen autofreien Straßen führen und den Verlust von 10.000 Parkplätzen zur Folge haben. Trotz der weitreichenden Konsequenzen war die Wahlbeteiligung mit lediglich vier Prozent der 1,4 Millionen registrierten Wählerinnen und Wähler sehr gering.

Die Auswahl der betroffenen Straßen, die in grüne Fußgängerzonen umgewandelt werden sollen, liegt nun bei den lokalen Behörden. In jedem der 20 Pariser Stadtviertel könnten etwa 25 Straßen betroffen sein. Paris verfolgt unter der Führung der sozialistischen Bürgermeisterin Anne Hidalgo seit Jahren eine grüne Verkehrswende. Die Stadt gilt in dieser Hinsicht als Vorreiter, mit bereits 220 autofreien Straßen von über 6.000. Besonders in Schulnähe ist der Autoverkehr oft untersagt, und in der Innenstadt existiert eine Zone, in der der Durchgangsverkehr verboten ist.

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Hidalgos Umweltstrategie

Das Pariser Rathaus präsentierte die Entscheidung als Maßnahme gegen Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung. Bürgermeisterin Hidalgo hob hervor, dass die Begrünung der Straßen auch eine Reaktion auf den Klimawandel sei. Die konservative Opposition kritisierte jedoch die Stadtregierung und warf ihr Propaganda und hohe Kosten vor. Sie warnte vor negativen Auswirkungen auf Händler und Rettungsdienste. Die Umwandlung der Straßen in Fußgängerzonen könnte gefährdet sein, sollte die konservative Opposition bei den Pariser Wahlen 2026 gewinnen.

Frühere Abstimmungen

Diese Bürgerbefragung war bereits die dritte ihrer Art in Paris, bei der über verkehrspolitische Maßnahmen abgestimmt wurde. Im April 2023 wurde ein Verbot von E-Tretrollern zur Miete beschlossen, und im Februar 2024 höhere Parkgebühren für schwere Fahrzeuge. Auch bei diesen Abstimmungen war die Beteiligung sehr gering. Paris ist bekannt für seine strengen Verkehrsbeschränkungen, wie die Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h in weiten Teilen der Stadt.