Start News Panorama
Preissenkung

Dieser Supermarkt macht jetzt 100 Produkte billiger

Supermarkt Preise
(Foto: iStockphoto)

Ein kühner Schachzug im österreichischen Einzelhandel: Diese Supermarktkette fordert die temporäre Aussetzung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel als Antwort auf die steigende Inflation. Indem sie die Forderung mit einer sofortigen Preissenkung bei 100 Produkten untermauert, setzt Lidl ein starkes Zeichen und spricht damit direkt die Regierung an.

„Ein Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel würden wir selbstverständlich sofort und vollumfänglich weitergeben! Dies wäre jedenfalls eine Maßnahme, die ohne allzu große laufende administrative Aufwände schnell umgesetzt werden kann. Wir sind bereit“, betont Alessandro Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung Lidl Österreich, in einer kürzlich veröffentlichten Pressemitteilung.

Lidl macht Nägel mit Köpfen und senkt ab sofort bis Ende Oktober bei ausgewählten Produkten die Preise um den entsprechenden Steuersatz. Damit werden nach Unternehmensangaben unter anderem die bedeutendsten Lebensmittel wie beispielsweise Semmeln, Butter, Bananen, Milch, Faschiertes, Mehl, Zucker, Öl usw. um 10 bzw. 20 Prozent günstiger. „In Summe übernimmt Lidl Österreich damit Kosten in Millionenhöhe. Geld, das sich die Kunden sparen“, so die Unternehmensführung.

Debatte um Mehrwertsteuer

Die Debatte um die Mehrwertsteuer auf Lebensmittel beziehungsweise eine Streichung derselben als Maßnahme gegen die enorme Teuerung ist seit Monaten ein heißes Thema in Österreich. „Auch uns ärgert die Inflation sehr“, äußerte sich Marcel Haraszti, REWE-Österreich-Chef, bereits Mitte Juli in der ZIB2 im ORF.

Haraszti erklärte die höheren Preise in Österreich im Vergleich zu Deutschland mit der höheren Dichte an Lebensmittelgeschäften. Pro Kopf gibt es in Österreich doppelt so viele Supermärkte wie in Deutschland. Zusätzlich fallen höhere Logistik- und Lohnnebenkosten an.

Auch Haraszti sprach sich für eine dauerhafte Senkung der Mehrwertsteuer auf Grundnahrungsmittel auf sieben Prozent aus. Dies entspräche dem deutschen Steuersatz und würde vor allem einkommensschwächere Haushalte entlasten. Auf die Frage, wer garantieren könne, dass diese Ersparnis an die Kunden weitergegeben wird, antwortete Haraszti damals: „Wir“.